pte20060821010 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Ein Gen macht Fruchtfliege zum Kämpfer

Forscher züchten Aggressivität an


San Diego (pte010/21.08.2006/11:32) Ein einziges Gen macht eine kleine Fruchtfliege zum aggressiven Kämpfer. Wissenschaftler vom Neurosciences Institute http://www.nsi.edu in San Diego hatten die kleinen Insekten so lange genetisch verändert, bis aus ihnen wahre Kampfmaschinen wurden, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist Online http://www.newscientist.com .

Nach 21 Fruchtfliegen-Generationen waren die Fliegen 30 Mal aggressiver als die Kontrollgruppe berichteten die Forschungsleiter Ralph Greenspan und Herman Dierick. Die kleinen Fliegen waren auch lebendiger, flogen deutlich öfter und waren schärfer gegenüber anderen Tieren, indem sie sich wegdrängten und angriffen. Eine genetische Analyse ergab, dass die aggressiven Fliegen höhere Werte des Enzyms CYP6a20 in ihren Köpfen aufwiesen. Dieses Enzym wird allerdings nur von einem einzigen Gen produziert.

Forscher hatten bereits vor einigen Jahren versucht herauszufinden, welche genetischen Veränderungen zu gesteigerter Aggressivität bei Fruchtfliegen führen. "Wir sind davon ausgegangen, dass es eine ganze Reihe von verschiedenen Genen gibt, die dafür verantwortlich sind, dass Fliegen aggressiv werden", so Ary Hoffmann von der University of Melbourne http://www.unimelb.edu.au . Hoffmann hatte vor 15 Jahren so genannte "Kampf-Fliegen" gezüchtet. Es sei ziemlich beeindruckend, dass nur ein einziges Gen dafür verantwortlich sei, so der Wissenschaftler. Die Forscher glauben, dass das Enzym auch Pheromone abbaut. Das sorge dafür, dass die Fliegen somit ihre Rivalen riechen können. Das erhöhe zusätzlich noch das Aggressionspotenzial.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-811 40-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
|