pte20070312026 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Fruchtfliege: Mechanismus für Fettabbau entdeckt

Parallelen zum Menschen eröffnen Chance auf neue Erkenntnisse


Potsdam (pte026/12.03.2007/13:50) Britische Wissenschaftler haben den Mechanismus entschlüsselt, mit dem die Fruchtfliege Drosophila Fett abbaut. Diese Entdeckung könnte das Verständnis für Leberkrankheiten und Diabetes beim Menschen verbessern und zur Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten beitragen. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature.

"Viele Stoffwechselwege der Fruchtfliege sind mit unseren vergleichbar", sagt Annette Schürmann vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung http://www.dife.de/ im Gespräch mit pressetext. "Dabei ist der Aufbau der Fruchtfliege allerdings viel simpler, so dass besser nach Hinweisen für mögliche Signalwege beim Menschen gesucht werden kann." Bei Menschen ist das Fett im Fettgewebe gespeichert und wird bei Bedarf in Energie umgewandelt. Viele der für diesen Prozess relevanten Schritte finden in der Leber statt. Gerät die sensible Balance zwischen Fettaufbau und Fettabbau allerdings verloren - etwa als Folge von Fettleibigkeit - droht unter anderem eine Erkrankung an Typ-2 Diabetes.

Wie die Wissenschaftler in ihren Untersuchungen zeigen konnten, übernehmen bei der Fruchtfliege spezielle Zellen, die Oneozyten, eine wichtige Rolle beim Fettabbau. "Die Ergebnisse zeigen, dass Fruchtfliegen Fett ähnlich speichern, verarbeiten und verbrennen wie Menschen", sagt Projektleiter Alex Gould. Darüber hinaus entdeckten die Wissenschaftler bei der Fruchtfliege 20 Gene, die mit dem Fettabbau in Verbindung stehen. "Die Ergebnisse können zu einem besseren Verständnis beitragen, wie im Körper des Menschen Fett gespeichert und abgebaut wird", so Gould.

"Auch im Bereich der Diabetes-Forschung spielt die Fruchtfliege eine große Rolle", sagt Schürmann. Ein besseres Verständnis über die Mechanismen des Fettabbaus liefere Hinweise über Signalwege beim Menschen. In Deutschland sind etwa acht Prozent der Bevölkerung an Diabetes erkrankt.

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