pte20070629025 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Detektor gegen Atom-Terror ausgezeichnet

Halbe Million Franken für innovative Jungunternehmer


Dem Atomschmuggel geht es an den Kragen (Foto: W.A. de Vigier-Stiftung)
Dem Atomschmuggel geht es an den Kragen (Foto: W.A. de Vigier-Stiftung)

Solothurn (pte025/29.06.2007/12:45) Die renommierte W.A. de Vigier-Stiftung http://www.devigier.ch/ hat fünf Jungunternehmen für ihre zukunftsweisenden Projekte ausgezeichnet. Die Preisträger haben für ihre Ideen je 100.000 Franken Startkapital zur Gründung einer eigenen Firma erhalten. Ausgezeichnet wurden die beiden Schweizer Wissenschafter Giovanna Davatz und Rico Chandra für ihren innovativen Detektor gegen Atom-Terror. Die beiden Forscher, deren Arbeit am CERN in Genf rein wissenschaftlich begann, entpuppen sich mit ihrem "Arktis Radiation Detector" gegen Atomschmuggel als eigentliche Terroristenjäger. Der Detektor sieht zum heutigen Zeitpunkt wie eine riesige Autowaschanlage aus, durch welche Lastwagen und Frachtcontainer geschoben werden. Dank der genauen Bestimmung des Containerinhalts kann die bei solchen Messungen meist hohe Rate von falschen Alarmen drastisch gesenkt werden. Das Marktpotenzial der Technologie wird in Fachkreisen generell als sehr hoch eingeschätzt.

Prämiert wurde auch der Basler Wetterexperte Mathias D. Müller und seine Meteoblue AG http://www.meteoblue.ch für die massgeschneiderten Wettermeldungen. Meteoblue AG produziere "noch nie gesehene, hoch auflösende Wetterdaten", welche sie ins Internet stelle. Die Online-Plattform liefert Werte für Wind, Temperaturen und Bewölkung, die auf zwei bis vier Kilometer genau berechnet werden. Innovativ ist auch die grafisch einzigartige Echtzeit-Visualisierung. Damit hat Meteoblue einen technologischen Vorsprung von zwei bis drei Jahren gegenüber der Konkurrenz und eröffnet ganz neue Perspektiven: Je genauer die Prognosen, desto besser und effizienter kann auf Unwetter oder andere meteorologische Ereignisse reagiert werden. Das Wissen um das kommende Wetter ist viel wert. Ein international tätiges Unternehmen der Saatgutbranche beispielsweise profitiert bereits von den hochauflösenden Daten von Meteoblue und bedient seine Kunden mit Informationen über den besten Zeitpunkt für die Aussaat.

Jedes Jahr kommen zahlreiche Personen infolge einer Lawine ums Leben. Dank dem "Snowpulse"- Airbag-Rucksack von Yan Berchten und Pierre-Yves Guernier haben Lawinenopfer künftig eine höhere Überlebenschance. Der sich per Knopfdruck selbst aufblasende Lebensretter ist ein wahres Multitalent und wurde von den beiden Ingenieuren gemeinsam entwickelt und jetzt ausgezeichnet. Der "Snowpulse"-Airbag funktioniert wie eine Schwimmweste: Die Lawinenverschütteten werden nicht nach unten gezogen, sondern können sich dank des Auftriebssystems in der Regel an der Schnee-Oberfläche halten. Der Airbag bietet zudem den besonders gefährdeten Partien Kopf, Halswirbelsäule und Brustkorb einen umfassenden Schutz. Schläge, die beim Sturz zwischen Steinen und Felsen auf den Körper einwirken, werden gedämpft. Wird ein Mensch von einer Lawine begraben, droht der Tod durch eine CO2-Überdosis. Auch hier bietet der neue Airbag Hilfe: Nach 90 Sekunden öffnen sich automatisch die Ventile des Airbags und lassen die Luft aus dem Kissen ab. Dadurch entsteht für lange Zeit Raum und Luft zum Atmen. Der Airbag wird in der Wintersaison 2007/2008 im Handel erhältlich sein.

Preiswürdig erachtete die Stiftung auch die MultiBac-Technologie der beiden ETH-Wissenschafter Christian Schaub und Corinne John. Ihnen ist es gelungen, grössere Mengen an Proteinkomplexen künstlich herzustellen. Dies könnte die medizinische Forschung in den nächsten Jahren entscheidend verändern. Ziel der Erfindung ist es, in Zukunft neue, einfach und anders wirkende Heilmittel gegen lebensbedrohende Krankheiten zu entwickeln. Bis es soweit ist, produziert ihre Firma Redbiotec http://www.redbiotec.ch für Kunden aus der Pharmaindustrie und Biotechbranche sowie aus der universitären Forschung massgeschneiderte Proteinkomplexe. Mittel- und langfristig möchte Redbiotec Biopharmaka herstellen, die weniger Nebenwirkungen verursachen, und mit denen sich Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer gezielter behandeln lassen als mit her-kömmlichen Medikamenten.

Der Ingenieur Michael Dobler, Gründer und Chef der Produktionsfirma Howasu AG http://howasu.com/ , hat mit dem Hochwasserschutzkissen "FloodStop" aus der Sicht der W.A. de Vigier-Stiftung eine geniale Erfindung lanciert: Das Hightech-Spezialkis-sen verschliesst Fenster und Türen wasserdicht und schützt so gefährdete Häuser vor dem Wasser. Bei Hochwasseralarm werden die Kissen aufgepumpt und in die vom Wasser gefährdeten Gebäudeöffnungen wie Fenster und Türen eingepresst. Hierzu sind nur ein paar Handgriffe und keine baulichen Veränderungen notwendig. Grosses Interesse an Doblers Erfindung zeigen hauptsächlich Versicherungen und Amtsstellen, die sich mit Gebäudesicherheit und Gebäudeschäden befassen. Die Markteinführung in der Schweiz, in Deutschland und Österreich hat bereits begonnen. Parallel wird der Vertrieb für ganz Europa organisiert, im Jahr 2013 sollen der amerikanische und chinesische Markt erschlossen werden.

Für den diesjährigen Award hatten sich laut Jean-Claude Strebel, Vizepräsident und Geschäftsführer der Stiftung, 59 Kandidaten gemeldet; 9 wurden nominiert. "Von der Idee her hätten wir die Hälfte unterstützen können. Wir bekommen nur die besten Dosssiers." Und diese würden immer professioneller präsentiert, stellt Strebel fest. "Was uns auffällt, ist, dass heute die Studenten ihre Ideen auch tatsächlich umsetzen möchten. Früher blieben viele Projekte in der Forschung liegen."

Auch im nächsten Jahr hilft die W. A. de Vigier- Stiftung innovativen und erfolgversprechen-den Projekten zum Durchbruch auf dem Markt. Damit ist der W.A. de Vigier-Preis nach Auskunft von Jean-Claude Strebel der "am höchsten dotierte und bedeutendste Förderpreis der Schweiz". Strebel: "Indem wir nicht bloss symbolische Anerkennungspreise sprechen wie viele andere Stiftungen, leisten wir einen essentiellen Beitrag an Jungunternehmen in der Schweiz." Die W. A de Vigier-Stiftung prämiert seit 20 Jahren jedes Jahr viel versprechende Start-up-Firmen mit insgesamt bis zu 500.000 Franken Startkapital.

Künftig wird die Stiftung ihre Aktivitäten noch intensivieren und mehr Jungunternehmern den Start erleichtern. "Im Zentrum stehen dabei die Menschen", sagt Jean-Claude Strebel. "Es reicht nicht, wenn sie gute Erfinder sind, sondern sie müssen das Potenzial haben ihre Idee umzusetzen." Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von der Stiftung nicht nur mit Geld unterstützt, sondern nach der Preisverleihung "vom fachkundigen Stiftungsrat professionell und langfristig begleitet". Die Anmeldefrist für die Ausschreibung 2008 läuft bis zum 5. Oktober 2007. Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare sind unter http://www.devigier.ch abrufbar.

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