Europa-Markt für Luxusuhren gesättigt
Finanzkrise schrammt an Herstellern nur knapp vorbei
Luxusuhren-Boom soll abflauen (Foto: omega.ch) |
Genf (pte008/05.04.2008/13:25) Das Interesse an Plagiaten eleganter und zugleich teurer Zeitmesser stagniert seit längerem. Gleichzeitig soll aber auch die Nachfrage nach Luxusuhren aus den ursprünglichen Herstellerhäusern nachlassen. Den vier wichtigsten europäischen Exportmärkten für Schweizer Uhren (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien) wird im Jahresverlauf 2008 ein Ende des bisher anhaltenden Booms im Luxussegment prognostiziert. Im Vorjahr waren die Ausfuhren zwar noch um mehr als 16 Prozent auf gut zehn Mrd. Euro gestiegen, allerdings reagiert die Branche sowohl auf wirtschaftliche als auch politische Krisen sensibel. "Unsere Industrie kann jederzeit geschwächt werden", mahnt Jaques Duchêne von Rolex.
Das desaströse Chaos an den Finanzmärkten bleibt in der Marktentwicklung bei den Uhrenherstellern nicht unbemerkt. Folgen in einem mit dem Banken- oder Immobiliensektor vergleichbaren Ausmaß sollen der Branche jedoch erspart bleiben. "Solche wirtschaftlichen Turbulenzen scheinen den Verkauf von Luxusgütern weniger zu beeinflussen, als es bei anderen Konsumgütern der Fall ist", meint Omega-Präsident Stephen Urquhart in einem Bericht des Schweizer Tagesanzeigers. Die Nachfrage nach Schweizer Luxusuhren hat dem entgegen auch in den USA merklich nachgelassen: Der weltweit bisher wichtigste Absatzmarkt wurde zu Jahresbeginn von Hongkong an der Spitze abgelöst. Unter der drohenden US-Rezession leiden die Umsätze der Top-Marken schon jetzt. Darüber hinaus soll der wirtschaftliche Abschwung global noch weitere Kreise ziehen und sich in dem Segment bemerkbar machen.
Dem Rückgang in den USA entsprechend ist eine regionale Verlagerung der Marktkonzentration durch die Uhrenindustrie Richtung Osten zu beobachten. Das Interesse an Fälschungen von Luxusmarken ist dem WorldWatchReport 2008 des Beratungsunternehmens IC-Agency http://www.ic-agency.com zufolge in Europa und den USA um beträchtliche 27 Prozent gesunken. Daran sei eine generell niedrigere Nachfrage auch bei den Originalen zu erkennen. Beim deutschen Zoll wurden 2006 gefälschte Uhren und Schmuck im Wert von rund 288 Mio. Euro sichergestellt. 2007 sank die Zahl bereits auf nur mehr 35 Mio. Euro. Die vorwiegend aus China stammenden Plagiate sind für die Hersteller trotz der Tendenz zu echten Markenprodukten noch immer stark geschäftsschädigend und tragen ihren Teil zu den schwachen Prognosen für den Luxusuhren-Markt bei.
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