Hypothekenkrise zwingt Konzerne in die Knie
US-Sparkasse droht Milliarden-Verlust - Spanischer Immobilienkonzern insolvent
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Spanischer Immobilienkonzern Martinsa Fadesa insolvent (Foto: martinsafadesa.com) |
Washington/Madrid (pte020/15.07.2008/11:33) Die weltweite Krise bei Hypotheken und Kreditgeschäften hat mit der größten US-Sparkasse Washington Mutual http://www.wamu.com und dem spanischen Immobilien-Giganten Martinsa Fadesa http://www.martinsafadesa.com zwei neue Opfer gefunden. Einer Einschätzung des Lehman-Brothers-Analysten Bruce Harting zufolge drohen dem US-amerikanischen Institut Verluste in Höhe von 26 Mrd. Dollar, die aus dem angeschlagenen Hypothekengeschäft stammen. In Spanien befürchten Finanzexperten mittlerweile ein Platzen der Spekulationsblase auf Immobilien. Während sich die Krise auch in Großbritannien dramatisch zuspitzt (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080703005), zwingen Verluste am Aktienmarkt aufgrund fehlender Mittel zur Refinanzierung Martinsa Fadesa in die Insolvenz.
"Es gibt mehrere Stimmen, die Washington Mutual mit Verlusten zwischen 25 und 30 Mrd. Euro bewerten. Wenn sich die Situation am US-Markt weiter verschlechtert sind durchaus höhere Abschreibungen möglich", meint Jörn Lange, Analyst bei Raiffeisen Capital Management http://www.rcm.at , im Gespräch mit pressetext. Das Washington-Mutual-Papier brach gestern, Montag, an der New Yorker Börse um mehr als 30 Prozent ein. Im nachbörslichen Handel konnte sich die Aktie zwar um 8,7 Prozent erholen, dem 17-Jahrestief der Bank im regulären Handel tat dies jedoch keinen Abbruch. Sorgen der Investoren über weitere Zusammenbrüche von Hypothekenfinanzierern waren für den Absturz ausschlaggebend. "Der Markt übertrifft sich mittlerweile an negativen Schlagzeilen und Worst-Case-Szenarien wieder selbst. Solange keine Stabilisierung der Immobilienpreise in Sicht ist, müssen wir mit solchen Negativ-Meldungen weiterleben", so Lange gegenüber pressetext.
Der Bankrott des spanischen Immobilienriesen Martinsa Fadesa sei auf einen unaufbringbaren Kredit in Höhe von 150 Mio. Euro zurückzuführen. Dieser Kredit wäre jedoch Teil einer bereits getroffenen Refinanzierungsvereinbarung über vier Mrd. Euro gewesen, die den Schuldenberg von rund 5,4 Mrd. Euro teilweise abbauen sollte. Nach einem Börsen-Tiefflug um minus 25 Prozent auf 7,30 Euro pro Aktie wurde Martinsa Fadesa nur mehr mit 680 Mio. Euro bewertet. Nach dem stärksten innereuropäischen Bauboom der vergangenen zehn Jahre scheint nun Luft aus der spanischen Immobilienblase zu strömen. So sind die Preise am Eigenheimmarkt seit Herbst des Vorjahres bereits um vier Prozent gefallen, berichtet die Financial Times Deutschland. Einer Prognose des Internationalen Währungsfonds zufolge seien jedoch zusätzliche Abstriche um weitere 20 Prozent im Bereich des Möglichen.
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