pte20230413004 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Ökobilanz ermöglicht Kreislaufwirtschaft

Universität Vaasa rät: Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen untersuchen


Ökonomin Bening Mayanti weist den Weg zu grüner Wirtschaftlichkeit (Foto: Riikka Kalmi, uwasa.fi)
Ökonomin Bening Mayanti weist den Weg zu grüner Wirtschaftlichkeit (Foto: Riikka Kalmi, uwasa.fi)

Vaasa (pte004/13.04.2023/06:15)

Ökobilanzen in Kombination mit ökonomischen Modellen können Unternehmen helfen, Schritte in Richtung Kreislaufwirtschaft zu unternehmen. Das zeigt die Doktorarbeit von Bening Mayanti an der Universität Vaasa. "Wir hören oft Behauptungen, dass bestimmte Lösungen zirkulär, nachhaltig oder grün sind. Anstatt diese Behauptungen blind zu akzeptieren, sollten wir nach Begründungen fragen", so die Ökonomin.

Ökobilanz steht am Anfang

Bevor man sich für Lösungen in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft und den Aufbau von Lieferketten entscheidet, sei eine sorgfältige Analyse wichtig. Laut Mayanti ist eine Ökobilanz dafür eine gute Methode. Es ermöglicht Unternehmen, die Umweltauswirkungen ihrer Produkte und Dienstleistungen über ihren gesamten Lebenszyklus zu messen, Umwelt-Hotspots zu untersuchen, Strategien zu vergleichen und sicherzustellen, dass die Entscheidung der Umwelt zugutekommt.

Neben den Umweltauswirkungen sei auch wichtig zu sehen, dass zirkuläre Lösungen wirtschaftliche Auswirkungen haben. In ihrer Doktorarbeit hat Mayanti zwei Instrumente kombiniert: die Ökobilanz, die die Umweltauswirkungen misst, und die Lebenszykluskostenrechnung, die die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung über seinen Lebenszyklus bewertet. Sie hat dieses kombinierte Werkzeug für die Fallstudien in ihrer Dissertation verwendet.

Fallstudie in Landwirtschaft

Finnische Betriebe produzieren jährlich 12.000 Tonnen Plastikmüll. Derzeit landet der Großteil dieser Abfälle auf Deponien. Mayanti hat eine Fallstudie über das Recycling von landwirtschaftlichen Kunststoffabfällen durchgeführt, an der 179 Agrar-Betriebe aus Südfinnland beteiligt waren. In einem Szenario wurden landwirtschaftliche Kunststoffe einmal im Jahr und in einem anderen Szenario zweimal jährlich gesammelt.

Mayanti hat festgestellt, dass das Recycling von Kunststoffabfällen aus der Agrarwirtschaft die Kosten und den CO2-Fußabdruck im Vergleich zur Herstellung von Neuware reduziert. Die Studie zeige, dass das Sammeln von landwirtschaftlichen Kunststoffabfällen einmal im Jahr billiger sei als das Sammeln des Abfalls zweimal im Jahr. Auf der anderen Seite brachte die Sammlung von Abfällen zweimal im Jahr höhere Vorteile für die Umwelt, einschließlich einer Entlastung beim Klimawandel. Mayanti hat auch Müllverbrennungsanlagen untersucht. Durch die Anpassung von Betriebsparametern wie Temperatur oder Druck konnten die Systemeffizienz sowie die Umweltbilanz und Wirtschaftlichkeit verbessert werden.

(Ende)
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