pta20160729017
Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt

Erste Group Bank AG: Erste Group Update - 2016 EU-weite Stresstest-Ergebnisse

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Wien (pta017/29.07.2016/22:05 UTC+2) Die Erste Group Bank AG (Erste Group) wurde dem von der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank (EZB), der Europäischen Kommission (EK) und des European Systemic Risk Board (ESRB) durchgeführten EU-weiten Stresstest des Jahres 2016 unterzogen.

Die Erste Group nimmt die heute vorgenommenen Bekanntmachungen der EBA zur Kenntnis und erkennt die Ergebnisse des Tests vollumfänglich an.

Der Stresstest des Jahres 2016 enthält keine Mindestquote, sondern soll im aufsichtsrechtlichen Prüfungsprozess des Jahres 2016 eine wichtige Informationsquelle darstellen. Die Ergebnisse sollen dementsprechend den relevanten Behörden eine Einschätzung ermöglichen, inwieweit die Erste Group Mindest- und Zusatzeigenmittel-Anforderungen unter Anwendung von auf einheitlicher Methodologie und Annahmen basierenden Stress-Szenarios erfüllen kann.

Das negative Stresstest-Szenario wurde durch die EZB bzw. ESRB entwickelt und deckt einen dreijährigen Zeitraum (2016-2018) ab. Bei der Anwendung des Stresstests wurde von einer stabilen Bilanz zu den Werten per Ende Dezember 2015 ausgegangen. Dementsprechend inkludiert das negative Szenario keine zukünftigen Geschäftsstrategien oder Management-Maßnahmen. Das negative Szenario stellt keine Gewinn-Vorhersage für die Erste Group dar.

Erste Group-Kommentar zu den Stresstest-Ergebnissen

Die EBA hat heute die Stresstest-Ergebnisse des Jahres 2016 veröffentlicht. Die Anwendung des negativen Szenarios resultierte für die Erste Group in einer harten Kernkapitalquote (CET 1, aktuell) von 8,2% zum Jahresende 2018, im Gegensatz zu einem Ausgangspunkt von 12,3% Ende 2015. Insgesamt ergab sich somit eine stress-bedingte Veränderung von -416 Basispunkten. Im EBA-Stresstest des Jahres 2014 lag dieser Wert bei -233 Basispunkten und resultierte in einer höheren harten Kernkapitalquote (CET 1, aktuell) von 8,9% am Ende des Vorhersagezeitraums.

Die dem negativen Szenario des Stresstests zugrundeliegenden Annahmen sind wie folgt (kumuliert über den Vorhersagezeitraum von 2016 bis 2018 gegenüber angenommenen Startwerten für 2015):
* Rückgang im realen BIP der EU um 1,8% (Rückgang um bis zu 4,2% in den CEE-Märkten der Erste Group)
* Rückgang der Wohnimmobilienpreise in der EU um 10,9% (Rückgang um bis zu 20,5% in den CEE-Märkten der Erste Group)
* Anstieg der kurz- und langfristigen Zinsen. 3-Monats-Euribor: +30 Basispunkte, 10-jährige Staatsanleihen: durchschnittlich +110 Basispunkte in der EU (Anstieg um bis zu 190 Basispunkte in den CEE-Märkten der Erste Group). Annahme einer asymmetrischen Auswirkung auf Aktiva bzw. Passiva, d.h. volle Preisanpassung der Passiva, aber begrenzte Preisanpassung der Aktiva.
* Abwertung der für die Erste Group relevanten CEE-Währungen von 8,0% bis 23,2% und Aufwertung des CHF gegenüber EUR um 22,8%
* Annahme einer stabilen Bilanz (zu den Werten des Jahres 2015)

Die den EBA-Stresstestergebnissen (negatives Szenario) zugrundeliegenden wesentlichen Einflussfaktoren (kumuliert über den Vorhersagezeitraum von 2016 bis 2018 gegenüber den für 2015 veröffentlichten Werten) sind wie folgt:
* Ein Rückgang im Nettozinsüberschuss von ca. EUR 3,3 Mrd, oder, im Schnitt, um EUR 1,1 Mrd bzw. 25% ab 2016 im Vergleich zum veröffentlichten Wert für 2015. Im EBA-Stresstest des Jahres 2014 beliefen sich die kumulierten negativen Auswirkungen auf den Nettozinsüberschuss auf EUR 1,6 Mrd. Die Schätzung für 2016 ist zurückzuführen auf einen:
o Rückgang im Zinsüberschuss von EUR 1,6 Mrd (kumuliert, 2016-18), bedingt durch Preisanpassungen auf Grund höherer Zinsen. Zugrundeliegende Annahme: stabile Zinseinnahmen, aber Verdopplung des Zinsaufwands im Vorhersagezeitraum, im Vgl. zu 2015)
o Rückgang im Zinsüberschuss von EUR 1,7 Mrd (kumuliert, 2016-18), bedingt durch eine starke Verschlechterung der Portfolio-Qualität (~75%) und Nichtberücksichtigung des zusätzlichen Unwinding-Effekts (~25%). Es wird erwartet, dass der Bestand an notleidenden Krediten (NPL) und die NPL-Quote bis zum Ende des Vorhersagezeitraums (2018) auf EUR 15,7 Mrd bzw. 11,9% steigen. Im Gegensatz dazu lag der historische Höchststand des NPL-Volumens bzw. der NPL-Quote, bedingt durch akuten Stress in der Portfolioqualität in Rumänien und Ungarn, bei EUR 12,6 Mrd bzw. 9,7%. Im ersten Quartal 2016 lag das NPL-Volumen bei EUR 8,9 Mrd und die NPL-Quote bei 6,7%. Rund 45% des erwarteten Rückgangs im Zinsüberschuss sind dem Österreich-Segment zuzuordnen.
* Ein Anstieg der Risikokosten auf EUR 4,8 Mrd im Vorhersagezeitraum 2016-18. Im Gegensatz dazu beliefen sich die Risikokosten im Jahr 2015 bzw. im ersten Halbjahr 2016 nach einer umfassenden Verbuchung von Wertberichtigungen im Jahr 2014 und mehreren erfolgreichen, zu Buchwerten durchgeführten, NPL-Verkäufen auf EUR 0,7 Mrd bzw. EUR 25 Mio.

Dem negativen Szenario des EBA Stresstests des Jahres 2016 liegt die Annahme zugrunde, dass die Erste Group im gesamten Vorhersagezeitraum von 2016 bis 2018 Verluste verbucht.

Die Erste Group bestätigt ihren zuletzt am 14. Juli 2016 gegebenen Ausblick: die Erste Group erwartet, dass die um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) im Jahr 2016 12% übersteigt. Dieser Ausblick inkludiert einen Puffer für eine mögliche Einmalzahlung für die Bankensteuer in Österreich in 2016.

(Ende)

Aussender: Erste Group Bank AG
Am Belvedere 1
1100 Wien
Österreich
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