Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
Medigene AG: Medigene erhält Genehmigungen für erste klinische Studie mit TCR-Therapie MDG1011
Planegg
(pta006/21.02.2018/07:30 UTC+1)
- Zuständige deutsche Behörde Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und die Ethikkommission erteilen Zustimmung zum Design von Medigenes ersten klinischen "first-in-human" Phase I/II Studie mit der T-Zell-Rezeptor (TCR)-modifizierten T-Zell-Therapie MDG1011
- Medigenes Lohnhersteller erhält produktspezifische Herstellungslizenz für das T-Zellprodukt von zuständiger lokaler Behörde
Die Medigene AG (MDG1, Frankfurt, Prime Standard, TecDAX) hat von der deutschen Bundesoberbehörde Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und von der zuständigen Ethikkommission die Genehmigung für das Studiendesign der ersten geplanten klinischen Phase-I/II-Studie mit der T-Zell-Rezeptor (TCR)-modifizierten T-Zell-Therapie MDG1011 erhalten. Ebenso hat Medigenes Lohnhersteller die erforderliche produktspezifische Herstellungslizenz zur Produktion des Studienmaterials von der zuständigen lokalen Behörde erhalten. Das PEI überprüft gerade die lokal erteilte Herstellungslizenz und Medigene geht davon aus, die Studie in den kommenden Wochen starten zu können.
MDG1011 ist der erste firmeneigene TCR-Immuntherapie-Produktkandidat von Medigene. Das TCR-modifizierte T-Zell-Produkt zielt auf das Tumorantigen PRAME (PReferentially expressed Antigen in MElanoma) ab. Die klinische Phase-I/II-Studie wird ca. 92 Blutkrebspatienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML), myelodysplastischem Syndrom (MDS) oder multiplem Myelom (MM) behandeln.
Dr. Kai Pinkernell, Senior Vice President Clinical Affairs und CMO der Medigene AG, sagte: "Die erhaltenen Genehmigungen für MDG1011 sind ein wichtiger Schritt zum Start unserer Studie und eine weitere Validierung unserer Forschung und Produktentwicklung. Mit unserem spezifischen Studiendesign können wir unsere T-Zell-Therapie gleichzeitig in verschiedenen Erkrankungen untersuchen und parallel Daten in drei hämatologischen Indikationen erheben."
Studiendesign: Im Phase-I-Teil dieser multizentrischen, offenen klinischen Phase-I/II-Studie sollen ca. 12 Patienten, die HLA-A*02:01-positiv sind und an fortgeschrittenen hämatologischen Erkrankungen wie akuter myeloischer Leukämie (AML), myelodysplastischem Syndrom (MDS) oder multiplem Myelom (MM) leiden, behandelt werden. Die Expression von PRAME ist eine weitere Voraussetzung zur Teilnahme an dieser Dosis-Eskalations-Studie mit einem 3 + 3-Design. In drei Dosiskohorten und einer optionalen vierten Dosiskohorte werden Dosisbereiche von 100.000 bis 10.000.000 transduzierten T-Zellen pro kg Körpergewicht getestet. Jede Dosiskohorte wird je einen Patienten aus jeder der drei hämatologischen Erkrankungen enthalten. Die Patienten werden eine Vorbehandlung mit Cyclophosphamid und Fludarabin erhalten. Nach der vollständigen Behandlung aller Patienten einer Dosiskohorte und einer vierwöchigen Beobachtungsperiode zur Sicherheit wird ein unabhängiges "Data Safety and Monitoring Board" (DSMB) über den Start der nächsten Dosisgruppe entscheiden. Die primären Endpunkte für den Phase-I-Teil der klinischen Studie sind Sicherheit, Durchführbarkeit und die Gesamtansprechrate (Overall response rate: ORR) zusammen mit weiteren sekundären Endpunkten, welche nach drei Monaten beurteilt werden, bei einer Nachbeobachtungszeit von insgesamt bis zu 12 Monaten.
Zwei der drei Indikationen werden nach einer positiven DSMB-Empfehlung zur Sicherheit von MDG1011 und einer Überprüfung durch die zuständige Behörde und der zentralen Ethikkommission im Phase-II-Teil der klinischen Studie weiter untersucht. Im Phase-II-Teil werden 40 HLA-A*02:01 und PRAME-positive Patienten mit MDG1011 behandelt (je 20 pro Indikation). Weitere 40 Patienten, die positiv für PRAME, aber negativ für HLA-A*02:01 sind, werden in die Kontrollgruppen eingeschlossen (je 20 pro Indikation). Die Therapie der Kontrollgruppe bestimmt der behandelnde Arzt. Co-primäre Endpunkte des Phase-II-Teils sind Sicherheit und Wirksamkeit, wobei die Wirksamkeit als ORR nach 3 Monaten gemessen wird. Die Studie wird eine Nachbeobachtungszeit von bis zu 12 Monaten haben. Sekundäre Endpunkte umfassen die Dauer des Ansprechens (Duration of response: DoR), die Zeit bis zur Progression (Time to progression (TTP), das progressionsfreie Überleben (Progression-free survival: PFS), das Gesamtüberleben (Overall survival: OS), die Lebensqualität (Quality of life: QoL) und die Korrelation der PRAME-Expression mit der Antitumor-Antwort.
Die klinische Studie wird von der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Regensburg (Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Herr) unter der Leitung der koordinierenden Prüfärztin PD Dr. Simone Thomas sowie von den Universitätskliniken Erlangen und Würzburg durchgeführt.
Über Medigenes TCR-Technologie: Die TCR-Technologie zielt darauf ab, körpereigene T-Zellen des Patienten mit tumorspezifischen T-Zell-Rezeptoren auszustatten. Die bezüglich ihres Rezeptors modifizierten T-Zellen sind dadurch in der Lage, Tumorzellen zu erkennen und wirksam zu zerstören. Dieser immuntherapeutische Ansatz versucht, die bestehende Toleranz gegenüber den Krebszellen und die tumor-induzierte Immunsuppression im Patienten zu überwinden, indem T-Zellen des Patienten außerhalb des Körpers (ex vivo) aktiviert und modifiziert werden.
Die Medigene AG (FWB: MDG1, ISIN DE000A1X3W00, Prime Standard, TecDAX) ist ein börsennotiertes Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Martinsried bei München. Das Unternehmen entwickelt hochinnovative Immuntherapien zur Behandlung von verschiedenen Krebsarten und -stadien. Dabei konzentriert sich Medigene auf personalisierte, T-Zell-gerichtete Therapieansätze. Entsprechende Projekte befinden sich in der präklinischen und klinischen Entwicklung.
Weitere Informationen unter https://www.medigene.de
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