Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
OpenLimit Holding AG: Veröffentlichung des Halbjahresberichts 2020
Baar (Schweiz)
(pta039/30.09.2020/16:44 UTC+2)
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Corporate News
Veröffentlichung des Halbjahresberichts 2020
Baar, 30. September 2020 - Die OpenLimit Holding AG, international agierender Softwarespezialist mit Fokus auf Technologien für sichere Datenkommunikation, eID- und Authentisierungstechnologien veröffentlichte heute den Halbjahresbericht 2020.
Der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2020 sinkt um 52 % auf EUR 1.92 Mio. (Vergleichswert 6-Monate 2019: 4.00 Mio.). Die Hintergründe sind vor allem die Corona-Pandemie sowie die Strategieänderung des langjährigen Partners T-Systems, der seit Januar 2020 nicht mehr die Weiterentwicklung des in 2013 initiierten Entwicklungsvorhaben eines eigenen Konnektors anstrebt, sondern nun fremd einkauft. Der vertriebliche Fokus wurde daher auf Bestandskunden gerichtet, was zum Vorziehen diverser Entwicklungsvorhaben führte. Somit konnte das Management dem Einbruch des insbesondere von T-Systems erwarteten Auftragsbestandes für 2020 (somit auch für das 1. Halbjahr 2020) sowie des aufgrund der Corona-Pandemie schleppenden Abrufs des ansonsten vorliegenden und bedeutenden Auftragsbestandes im Bereich der Technologie Smart Meter Gateway (SMGW) erfolgreich entgegenwirken, allerdings nicht im selben Umfang der Umsatzeinbussen.
Der Gesamtertrag reduzierte sich in Folge des niedrigeren Umsatzes, allerdings Dank gesteigerter aktivierter Eigenleistungen durch Fokus auf die Produktportfolien, die aus Ressourcengründen in den letzten Jahren vernachlässigt werden mussten, nicht im selben Umfang wie der Umsatz, von EUR 4.81 Mio. auf EUR 3.12 Mio. im Periodenvergleich. Die Gesellschaft implementierte aufgrund der Entwicklung aufwändige Kosteneinsparungs- massnahmen, welche im Durchschnitt zu einer 11 % Reduzierung des Waren-, Fremdleistungen / Arbeiten Dritter-, Personal-, Betriebs- und Abschreibungsaufwandes im Periodenvergleich führte. Das Betriebsergebnis (EBIT) verschlechterte sich letztlich aufgrund des geringeren Gesamtertrags von EUR 0.15 Mio. (Vorjahresergebnis) auf EUR -1.05 Mio. Der Halbjahresverlust reduzierte sich von EUR - 0.137 Mio. (Vorjahresergebnis zum Halbjahr) auf EUR - 1.592 Mio.
Das operative Geschäft liess sich dennoch, Dank der verfügbaren Finanzmittel zum Anfang der Periode i.H.v. EUR 4.27 Mio., finanzieren, allerdings mit dem Resultat, dass diese Mittel zum Ende der Periode nur noch EUR 0.80 Mio. betrugen. Darlehen i.H.v. EUR 1.02 Mio. konnten erfolgreich und vertragskonform getilgt werden. Die Gesellschaft ist im Prozess weitere Darlehen - mit Fälligkeiten im 2. Halbjahr 2020 - i.H.v. insgesamt EUR 0.63 Mio. neu zu verhandeln, um im Idealfall den Geldabfluss im selben Umfang zu reduzieren.
Obwohl die verfügbaren Finanzmittel für das organisatorische Wachstum in 2020 bestimmt waren, mussten diese Mittel aufgrund der unvorhersehbaren Ereignisse zur Aufrechterhaltung des Betriebs eingesetzt werden. Der Finanzaufwand stieg von EUR 0.23 Mio. (Vorjahresperiode) beträchtlich auf EUR 0.52 Mio. aufgrund des Ende Dezember 2019 aufgenommenen Darlehens i.H.v. CHF 5 Mio.
Die weiteren wesentlichen Entwicklungen können wie folgt zusammengefasst werden:
*Von den in der Generalversammlung am 23. Juni 2020 wieder- und neu gewählten Verwaltungsratsräten - inkl. der neue Präsident - sind Hr. Stefan Schmidt, Hr. Gerhard Schempp und Hr. Daniel Zimmermann unmittelbar in Folge demissioniert. Die Hintergründe sind alters- und krankheitsbedingt sowie aber auch eine divergierende Sichtweise im Umgang mit den durch die Corona-Pandemie und T-Systems hervorgerufen Herausforderungen. Durch den weiterhin tätigen Delegierten Marc Gurov ist sowohl die Handlungsfähigkeit der Gesellschaft und, zusammen mit dem Geschäftsleitungsmitglied Herrn Maik Pogoda, ebenfalls die der Firmengruppe gewährleistet. Es ist das Ziel noch vor der ordentlichen Generalversammlung 2021 zumindest einen neuen externen Verwaltungsratspräsidenten der Generalversammlung zur Wahl vorzustellen. Darüber hinaus hat dieser Sachverhalt weitere zu adressierende Ereignisse hervorgerufen, welche Managementfokus erfordern, aber lösbar sein sollten.
*Der Ursprungsvertrag (inkl. seiner Nachträge) mit T-Systems zur Entwicklung eines Konnektors endete planmässig per 31. Januar 2020. Ein neuer Rahmenvertrag mit T-Systems für die Pflege des Konnektors konnte in Folge abgeschlossen werden. Aufgrund der überraschenden strategischen Veränderung seitens T-Systems im Januar 2020 reduzierte sich das erwartete Auftragsvolumen allerdings erheblich und betrug anstelle eines im mittleren 7-stelligen EUR-Bereichs erwarteten Auftragsvolumens nur noch knapp EUR 1.00 Mio. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass sämtliche Weiterentwicklungsthemen nun nicht mehr zur Umsetzung vorgesehen wurden, da T-Systems sich für den Einkauf eines Konnektors - anstelle der Weiterentwicklung des eigenen Konnektors - entschlossen hatte.
*Der langersehnte SMGW-Rollout wurde anfangs Februar 2020 formal verkündet. Der Auftragsbestand liegt im sechsstelligen Stückzahlenbereich. Leider erfolgte der Abruf der Geräte zur Lieferung coronabedingt nur zögerlich und die Erwartungshaltung für das 2. Halbjahr ist mittlerweile sehr gedämpft, so dass man von einer de facto Rollout Verzögerung in 2021 hinein sprechen kann. Aktuelle Auftragseingänge für 2021 bestärken diese Erwartungshaltung. Der Auftragsbestand hätte den Umsatzeinbussen durch die strategische Veränderung seitens T-Systems im bedeutenden Ausmass entgegenwirken können, der Lock-Down inklusive der Versammlungsverbote schränkten die Installationstätigkeiten jedoch bedeutend ein, so dass die Corona-Pandemie als bedeutende Ursache für die Umsatzeinbrüche betrachtet werden kann. Die Corona-Pandemie hat ferner mehrere erwartete Auftragseingänge auf unbestimmte Zeit hinausgezögert.
*OpenLimit konnte sich als Subunternehmer des beauftragenden Unternehmens, respektive unter dem Generalunternehmer, erfolgreich in einer osteuropäischen Ausschreibung zur Implementierung eines eID-Projekts im mittleren 7-stelligen EUR-Bereichs durchsetzen. Allerdings hat das auftragsverlierende Konsortium Klage erhoben, so dass der formale Zuschlag bis dato nicht erteilt wurde. Dieser Umstand könnte sogar dazu führen, dass die Ausschreibung aufgehoben und durch ein neues Verfahren ersetzt wird, was wiederum zu bedeutenden Zeitverlusten und Ungewissheiten betreffend einer allfälligen Auftragserteilung führen würde.
*OpenLimit konnte neue Aufträge - trotz des unplanmässigen Verlaufs des 1. und auch voraussichtlich des 2. Halbjahres - akquirieren, wobei diese nicht unwesentlich im Zusammenhang mit grösseren Projektmöglichkeiten zum Jahresende, respektive Anfang 2021, stehen und nebst dem SMGW-Rollout-Beginn per 2021 Licht am Ende des aktuell dunklen Tunnels darstellen.
Ausblick
Das bisherige Geschäftsresultat sowie aufgrund der aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen müssen wir leider davon ausgehen, dass sich die COVID-19-Pandemie sowie der Wegfall des zunächst erwarteten bedeutenden Auftragseingangs des langjährigen Projektpartners T-Systems, trotz eines dynamischen Starts im Januar 2020, äusserst negativ für OpenLimit auswirken wird. Mit Blick auf die beispiellosen operativen und finanziellen Herausforderungen durch die Ausbreitung von COVID-19 und die ungewissen Entwicklungen in den nächsten Monaten, lassen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf die OpenLimit Gruppe derzeit allerdings weder hinreichend ermitteln noch verlässlich beziffern, sind doch die bisherigen Entwicklungen hinter den zuletzt gekürzten Erwartungen.
Eine stabile und hinreichend verlässliche Prognose für das laufende Geschäftsjahr ist damit aktuell weiterhin nicht möglich - die Plandaten für das Geschäftsjahr 2020 bleiben als Ziel bestehen, wenngleich die verbleibende Zeit bis zum Jahresende schneller vergeht, als einem lieb ist. Bereits zum Ende des ersten Quartals zeigte sich ein Umsatzeinbruch infolge der Umorientierung von T-Systems, dem Marktstillstand beim SMGW-Rollout und den ausbleibenden Entscheidungen bei den durch uns im Kundenbereich vorgelegten Angeboten. OpenLimit hat die Zeit insofern genutzt, als dass die noch einsetzbaren Entwicklungskapazitäten für die Weiterentwicklung der OpenLimit-Produkte eingesetzt werden, um für die Zeit nach der Krise den damit erzielbaren Wettbewerbsvorsprung in Geschäftspotenzial zu wandeln, jedoch wird durch die aus finanzieller Sicht entstandene Notwendigkeit der Einführung von Kurzarbeit diese Zielsetzung wiederum dezimiert. In der Zwischenzeit hat diese Massnahme die verfügbare Liquidität massiv angegriffen und ist nur mit Unterstützung der Fremdkapitalgeber aufrecht zu erhalten, wobei geschuldet der Situation hierdurch wiederum neue Unwegsamkeiten entstanden sind, nicht zuletzt auch durch die Demission von drei Verwaltungsräten, die jedoch obendrein mitunter andere wichtige Leistungen für die Gruppe bisher erbracht haben und nun durch neue Leistungsträger ersetzt werden müssen.
Ungeachtet dessen sind wir mittlerweile vorsichtig optimistisch, dass wir die Krise mit dem Zusammenwirken wesentlicher Stakeholder überstehen können und wir mittel- und langfristig den für 2021 geplanten Wachstums- und Erfolgspfad gemindert, jedoch dem erwarteten Resultat in 2020 übertreffend, wieder aufnehmen können.
Der vollständige Halbjahresbericht 2020 steht auf der Webseite https://www.openlimit.com/de/ueber-openlimit/investor-relations/veroeffentlichungen/finanzberichte.html zum Download bereit.
Über OpenLimit
OpenLimit steht für den sicheren elektronischen Handschlag. Wir ermöglichen mit unseren Technologien, dass Menschen und Maschinen weltweit ohne Einschränkungen sicher, nachweisbar und identifizierbar kommunizieren können. Wir entwickeln Basistechnologien und Produkte in den folgenden Bereichen: sichere Datenkommunikation zwischen Maschinen, elektronische Identitäten, elektronische Signaturen und beweiswerterhaltende Langzeitspeicherung von Daten und Dokumenten. Unsere Lösungen sind integraler Bestandteil von Produkten der führenden Hersteller von IT-Anwendungen und erreichen Unternehmen, Behörden, Institutionen sowie private Haushalte. Um unsere Mission eines sicheren elektronischen Handschlages zu verwirklichen, gehen wir gezielte strategische Entwicklungs- und Vertriebspartnerschaften ein.
Die börsennotierten OpenLimit Holding AG (Symbol: O5H) sowie eine operative Tochtergesellschaft haben ihren Sitz in Baar, Schweiz. Eine weitere Tochtergesellschaft befindet sich in Berlin, Deutschland. Die Unternehmensgruppe beschäftigt mehr als 50 hochqualifizierte Mitarbeiter.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.openlimit.com
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Björn Templin
Tel: +41 41 560 1020
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