Gedächtnisschwäche ist vielleicht bald heilbar
MIT-Wissenschaftler weisen in neuen Experimenten mit Mäusen den Weg zu einer Therapie
Grün eingefärbt: die Zone des Kurzzeitgedächtnisses (Foto: Dheeraj Roy, Ying Zhang, mit.edu) |
Cambridge (pte002/12.05.2022/06:05)
Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu haben den Ort im Gehirn gefunden, an dem sich das Arbeitsgedächtnis befindet. Das eröffnet zumindest grundsätzlich die Möglichkeit, etwas gegen die Schwächung des Kurzzeitgedächtnisses zu unternehmen.
Schaltkreis hilft im Labyrinth
Die MIT-Forscher haben bei Experimenten mit Mäusen im vorderen Thalamus, der Sammelstelle im Zentralgehirn für fast alle Sinneseindrücke, einen Schaltkreis identifiziert, der notwendig ist, um sich daran zu erinnern, wie man den Weg durch ein Labyrinth findet, den man schon einmal genommen hat. Sie fanden heraus, dass dieser Schaltkreis bei älteren Mäusen geschwächt ist. Eine Stärkung dieses Schaltkreises verbessert erheblich ihre Fähigkeit, den Weg durchs Labyrinth zu finden.
Diese Region könnte ein vielversprechendes Ziel für Behandlungen bieten, die helfen könnten, den Gedächtnisverlust bei älteren Menschen umzukehren, ohne andere Teile des Gehirns zu beeinträchtigen, sagen die Forscher. "Wenn wir verstehen, wie der Thalamus im Bereich Kurzzeitgedächtnis agiert, können wir möglicherweise Medikamente entwickeln, die den entscheidenden Bereich positiv beeinflussen", sagt MIT-Forscher Guoping Feng. Das sei besser als den präfrontalen Kortex, der viele verschiedene Funktionen hat, allgemein zu modulieren. Der präfrontale Cortex ist ein Teil des Frontallappens der Großhirnrinde.
Kleine Struktur, große Bedeutung
Der Thalamus, eine kleine Struktur in der Nähe des Zentrums des Gehirns, trägt zum Arbeitsgedächtnis und vielen anderen exekutiven Funktionen wie Planung und Aufmerksamkeit bei. Fengs Labor hat kürzlich eine Region des Thalamus untersucht, die als vorderer Thalamus bekannt ist und eine wichtige Rolle im Gedächtnis und in der räumlichen Navigation spielt.
Frühere Studien an Mäusen haben gezeigt, dass eine Schädigung des vorderen Thalamus zu Beeinträchtigungen des räumlichen Arbeitsgedächtnisses führt. Beim Menschen haben Studien einen altersbedingten Rückgang der vorderen Thalamusaktivität gezeigt, der mit einer geringeren Leistung bei räumlichen Gedächtnisaufgaben korreliert.
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