Alzheimer: Bluttest weist Beta-Amyloid nach
Klinische Tests der Hokkaido University mit Biosensorik-Verfahren sind bereits angelaufen
Blutproben: Neuer Test für Alzheimer bringt Gewissheit (Foto: pixabay.com, Annett Klingner) |
Sapporo (pte008/07.10.2022/10:30)
Forscher der Hokkaido University und des Industrieunternehmens Toppan haben ein Verfahren für den Nachweis von Ansammlungen von Beta-Amyloid im Gehirn mittels Biomarkern im Blut entwickelt. Beta-Amyloid-Klumpen gelten als Charakteristikum für Alzheimer. Dabei kommt es vor allem bei Personen über 65 Jahren zum schrittweisen Verlust von Neuronen und Synapsen und kann derzeit weder gestoppt noch rückgängig gemacht werden.
Bindenden Exomen auf der Spur
Das von Kohei Yuyama und seinem Team entwickelte Biosensorik-Verfahren weist die Beta-Amyloid bindenden Exome im Blut von Mäusen nach. Diese Exome nehmen zu, wenn sich Beta-Amyloid im Gehirn ansammelt. Bei Tests mit Mäusen wurde das Beta-Amyloid bindende Exom Digital ICATM nachgewiesen. Die Konzentration von Beta-Amyloid bindenden Exomen nahm mit dem steigenden Alter der Tiere zu. Das ist von Bedeutung, da die eingesetzten Mäuse Modelle für Alzheimer waren.
Zusätzlich zum Mangel an wirksamen Therapien gibt es nur wenige Verfahren, die eine Diagnose ermöglichen. Sicher wird die Diagnose erst mit der Untersuchung des Gehirns - und das ist erst nach dem Tod möglich. Weitere Diagnosemöglichkeiten laufen über Tests der Rückenmarksflüssigkeit oder eine PET-Untersuchung. Die erste Untersuchung ist laut den Forschern sehr invasiv und lässt sich nicht wiederholen. Das zweite Verfahren ist vergleichsweise teuer. Daher besteht dringender Bedarf an einem Diagnoseverfahren, das wirtschaftlich, genau und allgemein verfügbar ist.
Ergebnis jahrelanger Forschung
Frühere Studien der Wissenschaftler hatten nachgewiesen, dass die Ansammlung von Beta-Amyloid im Gehirn mit Beta-Amyloid bindenden Exomen in Verbindung steht, die von Neuronen abgesondert werden, die zerfallen und das Beta-Amyloid zu den Mikrogliazellen des Gehirns transportieren. Bei den Exomen handelt es sich um membranumschlossene Säcke, die an ihrer Oberfläche über Zellmarker verfügen. Die Forscher adaptierten den "Digital Invasive Cleavage Assay" von Toppan, um die Konzentration von Beta-Amyloid bindenden Exomen in so geringen Mengen wie 100 Mikroliter Blut zu messen.
Das von den Wissenschaftlern entwickelte Gerät verwendet einen Mess-Chip und erkennt das Vorhandensein oder Fehlen von fluoreszierenden Signalen, die durch die Spaltung der Beta-Amyloid bindenden Exomen freigesetzt werden. Klinische Studien mit Patienten sind bereits angelaufen. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden in "Alzheimer s Research & Therapy" veröffentlicht.
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