pts20230517022 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Auslandpreisvergleich Medikamente

Markante Preisunterschiede für Generika und Biosimilars – leichter Rückgang bei Originalpräparaten


APV 2023 (Grafik: Interpharma)
APV 2023 (Grafik: Interpharma)

Basel/Solothurn (pts022/17.05.2023/13:55)

Das Preisniveau der patentgeschützten Medikamente ist im europäischen Ausland im Durchschnitt 5,4 Prozent tiefer als in der Schweiz, patentabgelaufene Originalpräparate kosten im Ausland 10,8 Prozent weniger. Die Preisunterschiede sind vor allem bei Generika und Biosimilars markant: Im Ausland sind Generika um rund die Hälfte günstiger (45,5 Prozent), Biosimilars kosten 27,5 Prozent weniger. Dies ergibt der vierzehnte gemeinsame Auslandpreisvergleich von santésuisse und Interpharma, der aktuelle Fabrikabgabepreise von Medikamenten denjenigen des europäischen Auslands gegenüberstellt.

Medikamente machen einen bedeutenden Anteil der Gesundheitskosten aus. Um die Preisentwicklung faktenbasiert beurteilen zu können, vergleichen santésuisse und Interpharma daher jährlich gemeinsam die aktuellen Fabrikabgabepreise mit denjenigen in ausgewählten europäischen Ländern.

Der Geschäftsführer von Interpharma, Dr. René Buholzer, hält fest: "Die Entwicklung der Medikamentenpreise kennt nur eine Richtung, und zwar nach unten! Patentgeschützte Medikamente sind weiterhin nicht teurer als im Ausland. Zudem erbringt die Industrie mit den regelmässigen Preisüberprüfungen jährlich wiederkehrende Einsparungen von über 1 Mrd. CHF für das Gesundheitswesen. Klar ist hingegen, dass wir ein strukturelles Problem beim Patientenzugang zu neuen, innovativen Medikamenten haben. Der politische Kostenfokus gefährdet die Qualität der Gesundheitsversorgung und den Zugang der Patientinnen und Patienten. Diese strukturellen Probleme müssen nun grundsätzlich angegangen werden."

santésuisse-Direktorin Verena Nold sieht insbesondere im patentabgelaufenen Bereich grosses Einsparpotenzial. "Um die Preise von Generika und Biosimilars auf europäisches Niveau zu senken, sollten sie laufend überprüft und gesenkt werden. Davon würden die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler direkt profitieren, denn so könnte eine Milliarde Franken eingespart werden, was drei Prämienprozenten entspricht", betont Verena Nold.

Bereits zum vierzehnten Mal haben der Krankenversicherungsverband santésuisse und Interpharma, der Branchenverband der forschenden Pharmaindustrie, gemeinsam einen Auslandpreisvergleich von Medikamenten durchgeführt. Dabei wurden die Fabrikabgabepreise in der Schweiz mit denjenigen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden für patentgeschützte und patentabgelaufene Originalpräparate sowie Generika und Biosimilars verglichen. Beim Auslandpreisvergleich wurden die Preise im Zeitraum Januar bis April 2023 verglichen.

(Ende)
Aussender: Interpharma
Ansprechpartner: Samuel Lanz
Tel.: +41 61 264 34 00
E-Mail: samuel.lanz@interpharma.ch
Website: www.interpharma.ch
|