Bei Übernahmen locken Schnäppchenpreise
Raues wirtschaftspolitisches Umfeld bietet laut Studie der Bayes Business School auch Chancen
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Valeriya Vitkova: Expertin sieht Chancen für Übernahmen (Foto: bayes.citystgeorges.ac.uk) |
London (pte004/11.07.2025/06:10)
Unternehmer können andere Firmen derzeit zum Schnäppchenpreis schlucken, weil vorsichtige Konkurrenten angesichts hoher Zinsen, unsicherer Lieferketten, Marktzugangsproblemen und geopolitischer Turbulenzen zurückhaltend sind, meint Valeriya Vitkova von der Bayes Business School. Gut durchgeführte Transaktionen könnten das Ansehen der Käufer und ihrer Führungskräfte stärken, da der Markt ein effektives Risiko-Management und strategisches Denken anerkenne.
Aktien statt Bargeld
"Übernahmen können eine strategische Absicherung gegen politische Risiken darstellen, indem sie die Abhängigkeit von einem einzelnen Land oder politischen System verringern. Sie können auch Lieferketten oder den Marktzugang verbessern, um sich vor künftigen politischen Turbulenzen zu schützen", argumentiert die Finanzierungsexpertin.
Bieter, die politische Turbulenzen erfolgreich meistern, neigen ihr zufolge dazu, Käufe mit Aktien statt mit Bargeld zu finanzieren - nicht zuletzt, um sich in unsicheren Zeiten einen Cash-Puffer zu sichern. Aktiengeschäfte verteilen das Risiko auch auf die Aktionäre und Führungskräfte von Käufer und Verkäufer und verpflichten sie zur Schaffung langfristiger Werte, heißt es.
Weitere Kennzeichen: Gestaltung der Deal-Struktur, um Risiken vertraglich zwischen den Aktionären des Käufers und denen des Zielunternehmens neu zu verteilen; Entwicklung vertraglicher Vereinbarungen, die politische Schocks auffangen können, ohne den Deal zu gefährden, und die Identifizierung möglicher politischer Veränderungen oder anderer externer Umwälzungen nach der Fusion, die die Integrationspläne stören könnten.
Backup-Pläne sinnvoll
"Die Bevorzugung von Aktien gegenüber Bargeld bei Unternehmensübernahmen in politisch unsicheren Zeiten spiegelt eine bewusste Mischung aus finanzieller Vorsicht, diszipliniertem Risiko-Management und durchdachten strategischen Signalen wider. Das unterstreicht, wie politische Risiken nicht nur die Entscheidung eines Unternehmens für eine Übernahme beeinflussen, sondern auch die Struktur, Finanzierung und Governance der Transaktion, um Widerstandsfähigkeit und langfristigen Erfolg sicherzustellen", so Vitkova.
Die Studie empfiehlt außerdem, Backup-Pläne für Lieferketten, Finanzen und rechtliche Strukturen für den Fall von Änderungen von Politik und Regulierung zu erstellen. Das Team hat 3.079 Übernahmen in den USA zwischen 2002 und 2019 analysiert, um Muster auf Unternehmensebene aufzudecken.
Frühere Studien konzentrierten sich auf die Auswirkungen politischer Veränderungen oder Unsicherheiten auf einen bestimmten Sektor oder einen bestimmten Wirtschaftszweig. Der Ansatz ermöglichte es den Forschern auch, Unterschiede festzustellen, je nachdem, ob der Käufer oder das Zielunternehmen mit größerer politischer Unsicherheit konfrontiert war.
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