pte20250227004 in Business

Bezahlte Werbung kann Influencern schaden

Rückgang der Abo-Zahl ist laut einer neuen Untersuchung der Harvard University messbar


Influencerin: kann sich selber Schaden zufügen (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)
Influencerin: kann sich selber Schaden zufügen (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

Cambridge (pte004/27.02.2025/06:15)

Die von Unternehmen teuer gesponsorten Inhalte können dem Ruf eines Influencers schaden und das Engagement des Publikums verringern. Zu dem Schluss kommt eine Studie der Harvard University.

Die Experten haben tausende YouTube-Videos von Top-Influencern aus den Bereichen Beauty und Style untersucht. Das Team um Mengjie (Magie) Cheng hat dabei einen Rückgang der Abo-Zahlen nach gesponserten Beiträgen festgestellt.

Top-Influencer gefährdet

Im Vergleich zu gleichwertigen, nicht gesponserten Inhalten führt das Posten eines gesponserten Videos laut der Studie zu einem durchschnittlichen Rückgang der Abo-Zahl eines Influencers um 0,19 Prozent.

"Auch wenn dieser Prozentsatz gering erscheinen mag, können für Influencer mit Millionen von Followern selbst geringfügige Verluste erhebliche finanzielle und rufschädigende Folgen haben", mahnt Cheng. Dieser Effekt war bei Influencern mit hoher Nutzerzahl besonders ausgeprägt, so die Fachfrau.

"Wenn Verbraucher Influencer nicht als vertrauenswürdig und authentisch wahrnehmen, führen viele ihrer Marketing-Maßnahmen möglicherweise nicht zu den gewünschten Ergebnissen", sagt Cheng. Und sie hat gleich zwei Ratschläge zur Hand, wie Influencer finanzielle Einbußen vermeiden können.

Gesponserte Inhalte, die dem typischen Stil eines Influencers entsprächen, würden vom Publikum eher akzeptiert. Und Werbeaktionen für weniger bekannte Marken führen ihr zufolge tendenziell zu weniger Gegenreaktionen des Publikums als Marketing für bekannte Marken.

Größer nicht immer besser

"Unsere Arbeit zeigt, dass größer nicht immer besser ist, wenn es um die Auswahl von Influencern geht", meint Shunyuan Zhang von der Hochschule, die Cheng betreut. "Marken müssen über die Zahl der Follower hinausdenken und das Vertrauen des Publikums sowie für eine Übereinstimmung mit den Inhalten des Influencers sorgen."

Den Betreibern von Social-Media-Plattformen rät Cheng, Influencer anzuhalten, ein Gleichgewicht zwischen bezahlter und unbezahlter Werbung herzustellen, um das Vertrauen der Nutzer zu behalten.

Das komme allen Seiten zugute: Die Influencer behielten ihre Follower und damit ihre Einnahmen, die werbende Industrie könne mit mehr Umsatz rechnen und die Plattformen blieben für sonstige Werbung attraktiv.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|