pte20240904004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Brustkrebs: Falsch-Positiv-Tests schrecken ab

Nach zwei inkorrekten Ergebnissen sinkt Anteil der Frauen, die zur Nachuntersuchung gehen, ab


Mammografie: Vertrauen der Frauen wird auf die Probe gestellt (Foto: pixabay.com, Elias Alarcon)
Mammografie: Vertrauen der Frauen wird auf die Probe gestellt (Foto: pixabay.com, Elias Alarcon)

Sacramento (pte004/04.09.2024/06:15)

Frauen, die bei einer Mammografie ein falsch positives Ergebnis erhalten, das zusätzliche bildgebende Untersuchungen oder eine Biopsie erforderlich macht, kommen weniger wahrscheinlich zu dieser Nachuntersuchung. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung des UC Davis Comprehensive Cancer Center. Die Forscher haben analysierten die Daten von über 3,5 Mio. Screening-Mammografien untersucht, die US-weit zwischen 2005 und 2017 durchgeführt worden waren. Dahinter stehen über eine Mio. Patientinnen zwischen 40 und 73 Jahren.

Große Scheu vor Biopsie

Laut der leitenden Wissenschaftlerin Diana Miglioretti sind diese Studienergebnisse Anlass zu großer Besorgnis. Bei Frauen, die bei zwei aufeinanderfolgenden Mammografien falsch positive Ergebnisse erhielten und sich daher bald wieder untersuchen lassen sollten, nahmen nur 56 Prozent der Betroffenen in der Folge den nächsten Untersuchungstermin wahr. 77 Prozent der Frauen mit einem negativen Ergebnis bei der Mammografie gingen zur nächsten Vorsorgeuntersuchung.

Dieser Prozentsatz sank nach einem falsch positiven Ergebnis, das innerhalb von sechs Monaten eine weitere Mammografie erforderte, auf 61 Prozent. Nur 67 Prozent ließen in der Folge eine Biopsie durchführen. Die Studie weist zudem nach, dass asiatische und hispanische/lateinamerikanische Frauen nach einem falsch positiven Ergebnis am wenigsten wahrscheinlich zu einer weiteren Untersuchung gehen.

Dieser Umstand könnte zu den bestehenden gesundheitlichen Ungleichheiten beitragen. Laut Miglioretti ist es jedoch wichtig, dass Frauen mit falsch positiven Ergebnissen alle ein bis zwei Jahre weiterhin zu den Untersuchungen gehen. "Ein falsch positives Ergebnis, vor allem wenn es sich dabei um die Diagnose einer benignen Erkrankung handelt, steht mit einem erhöhten Risiko einer künftigen Krebserkrankung in Zusammenhang."

Falsche Ergebnisse häufig

Falsch positive Ergebnisse treten, vor allem bei jüngeren Frauen, häufig auf. Sie kommen bei Frauen zwischen 40 und 49 Jahren bei zehn bis zwölf Prozent der Mammografien vor. Nach zehn Jahren mit jährlichen Untersuchungen können 50 bis 60 Prozent der Frauen damit rechnen, zumindest ein falsch positives Ergebnis zu erhalten. Sieben bis zwölf Prozent der Frauen bekommen zumindest ein falsch positives Ergebnis, bei dem eine Biopsie angeraten wird.

Miglioretti betont, dass die meisten Frauen, die erneut mit einem bildgebenden Verfahren untersucht werden sollen, nicht an Brustkrebs leiden. Sie sollten daher versuchen, nicht zu besorgt zu sein, wenn es zu einer weiteren Untersuchung kommt. In rund zehn Prozent der Fälle würden diese Untersuchungen nur durchgeführt, um sich das Ergebnis der Mammografie genauer anzuschauen. Die Forschungsergebnisse sind in den "Annals of Internal Medicine" veröffentlicht.

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