pte20221122018 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Diastolischer Blutdruck beeinflusst die Psyche

Wahrscheinlichkeit von Neurotizismus steigt laut Forschern der Shanghai Jiao Tong University


Blutdruck: Einfluss auf die Psyche nachgewiesen (Foto: pixabay.com, harald heuser)
Blutdruck: Einfluss auf die Psyche nachgewiesen (Foto: pixabay.com, harald heuser)

Schanghai (pte018/22.11.2022/11:30)

Der diastolische Blutdruck, die niedrigere der beiden Zahlen bei der Angabe des Blutdrucks, verursacht ein neurotisches Persönlichkeitsmerkmal, wie eine Studie unter der Leitung der Shanghai Jiao Tong University zeigt. Eine Kontrolle des Blutdrucks hilft den Forschern nach dabei, neurotisches Verhalten, Angstgefühle sowie Herz- und Kreislauferkrankungen zu begrenzen. Bluthochdruck gilt als ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wird mit psychologischen Faktoren wie Angst, Depression und Neurotizismus in Verbindung gebracht.

Mendelsche Randomisierung

Die Forscher haben die Mendelsche Randomisierung genutzt und genetische Varianten als Stellvertreter für einen bestimmten Risikofaktor angedacht. In dem Fall war es der Blutdruck, um genetische Beweise zu finden, die eine kausale Beziehung stützen. Damit lassen sich auch die Einschränkungen von Beobachtungsstudien verringern. Zwischen 30 und 60 Prozent des Blutdrucks beruhen auf genetischen Faktoren. Mehr als 1.000 Punktmutationen, die sich im Genpool einer Population etabliert haben (SNPs), stehen damit in Verbindung. SNPs helfen, die Reaktion auf Medikamente, aber auch die Anfälligkeit auf Umweltfaktoren sowie das Risiko von Krankheiten vorherzusagen.

Die Forscher haben Datensätze aus Blutproben verwendet, die die gesamte DNA enthält, die von Personen mit überwiegend europäischen Vorfahren stammen. Die Mendelsche Randomisierung wurde auf die vier Merkmale des Blutdrucks angewendet. Den systolischen Blutdruck mit 736.650 Proben, den diastolischen Blutdruck mit der gleichen Anzahl an Proben, den Pulsdruck (736.650 Proben) und Bluthochdruck über 140/90 mm Hg (463.010 Proben). Dazu kamen vier psychische Zustände: Angst (463.010 Proben), depressive Symptome (180.866 Proben), Neurotizismus (170.911 Proben) und subjektives Wohlbefinden (298.420 Proben).

Neurotizismus direkt betroffen

Laut der Analyse haben Bluthochdruck und diastolischer Blutdruck signifikante kausale Auswirkungen auf den Neurotizismus - ausgenommen bei Angst, depressiven Symptomen oder subjektivem Wohlbefinden. Nach der Adjustierung dieser Ergebnisse stand nur der diastolische Blutdruck mit über 90 Prozent in einem deutlichen Zusammenhang mit dem Neurotizismus. Diese Ergebnisse basieren auf 1.074 SNPs. Die Forscher räumen ein, dass diese Ergebnisse Beschränkungen unterliegen. Es war zum Beispiel nicht möglich, eine Pleiotropie vollständig auszuschließen. In dem Fall beeinflusst ein Gen mehrere Eigenschaften. Die in "General Psychiatry" veröffentlichten Ergebnisse könnten zudem auch für Personen mit nicht-europäischen Vorfahren hinaus gelten.

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