pte20211111001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Erwachsene Frühchen tun sich sozial schwer

Studie der University of Warwick findet aber kaum Probleme mit Familie, Partnern und Kollegen


Frühchen: Viele haben Probleme als Erwachsene (Foto: SeppH, pixabay.com)
Frühchen: Viele haben Probleme als Erwachsene (Foto: SeppH, pixabay.com)

Coventry (pte001/11.11.2021/06:00) Frühchen, die heute erwachsen sind, haben keine Schwierigkeiten in ihren Beziehungen mit Partnern, Familienmitgliedern und Kollegen, tun sich im Freundeskreis jedoch schwerer als termingerecht geborene Gleichaltrige. Das haben Forscher der University of Warwick http://warwick.ac.uk herausgefunden. In der Studie wurde die Eigenwahrnehmung der sozialen Fähigkeiten von zu früh oder mit zu niedrigem Geburtsgewicht geborenen Erwachsen untersucht.

385 Frühchen analysiert

Von einem sehr frühen Frühgeborenen spricht man, wenn ein Baby vor der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. Babys mit sehr niedrigem Geburtsgewicht wiegen bei ihrer Geburt nur bis zu 1.500 Gramm. Die Forscher haben für 385 Erwachsenene untersucht, die sehr früh oder mit sehr niedrigem Geburtsgewicht geboren wurden. Zusätzlich wurden 900 Erwachsene, die voll entwickelt auf die Welt kamen, analysiert.

Die Teilnehmer bewerteten die Wahrnehmung der eigenen sozialen Kompetenzen, indem sie ihre Beziehungen mit Freunden, Partnern, Familienmitgliedern und ihre Erfahrungen in Beruf und Ausbildung mittels der "Adult Self-Report Adaptive Functioning Scale" einordneten. Die Ergebnisse der Selbsteinschätzung zeigen, dass ehemalige Frühchen zwar die Beziehungen ihres Freundeskreises schlechter einstuften, jedoch ihren Beziehungen mit Familie, Arbeitskollegen und dem eigenen Partner ähnlich bewerteten wie pünktlich geborene Erwachsene der Kontrollgruppe.

Umfeld gut für Freundschaften

"Frühgeborene im Kindes- und Erwachsenenalter sind häufig schüchtern und zurückgezogen. Eltern, Schule und Arbeitsumfeld können das Schließen von Freundschaften erleichtern, indem sie diese Menschen ermutigen und ihnen geeignete Möglichkeiten dafür bieten", meint Dieter Wolke, Professor am Departement of Psychology der University of Warwick.

Als soziale Kompetenz definieren die Forscher die Interaktionen der Person mit ihrem Umfeld, sowie die Fähigkeit, in Gesellschaft, Ausbildung, Arbeit und in Beziehungen mit Freunden, Partnern und Familienmitgliedern Rollen und Aufgaben zu erfüllen. Bis jetzt wurden Frühchen und Babys mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht in ihrem späteren Leben eine eher geringere soziale Fähigkeiten vorausgesagt. Bisher wurde jedoch kaum erforscht, wie Frühgeborene im Gegensatz zu termingerecht-geborenen Menschen ihre eigenen Fähigkeiten und Erlebnisse mit ihrem sozialen Umfeld wahrnehmen.

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