pte20240801002 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Fake-News-Angst beeinflusst Medienkonsum

US-Bürger bevorzugen laut University of Pennsylvania Quellen mit einer angepassten Meinung


TV schauen: Fake News beeinflussen den Medienkonsum in den USA (Foto: StockSnap, pixabay.com)
TV schauen: Fake News beeinflussen den Medienkonsum in den USA (Foto: StockSnap, pixabay.com)

Pennsylvania (pte002/01.08.2024/06:05)

Aus Angst davor, mit Fake News überschüttet zu werden, wählen viele Amerikaner lieber Infoquellen aus, die ihrer eigenen politischen Überzeugung entsprechen. Zu dem Schluss kommt ein Forscher-Team um Dolores Albarracín und Elizabeth Harris von der University of Pennsylvania. "In einer idealen Welt würden Menschen, die sich Sorgen um Fehlinformationen machen, eine breite Palette von Quellen nutzen, um alle Infos, die sie finden, mit Querverweisen zu versehen. Wir wollten herausfinden, ob Menschen aus Sorge vor Fehlinformationen parteifremde Nachrichtenquellen meiden", so Harris.

Unterschiedliche Ängste

Anhänger der Demokraten, ältere Menschen und Personen mit höherem Bildungsniveau haben der Studie nach generell mehr Angst vor Fehlinformationen. Auch wenden sich Demokraten im Vergleich zu Republikanern eher an parteiische Medienquellen, wenn sie Fehlinformationen befürchten.

Mit drei Umfragen mit je 1.000 US-Bürgern wollten die Expertinnen die Besorgnis von Demokraten und Republikanern über Fake News erfassen, wie diese Besorgnis ihre Mediengewohnheiten beeinflusst und sogar, ob die wahrgenommene Fähigkeit einer Person, korrekte Nachrichten von Fake News zu unterscheiden, diese Beziehung beeinflusst.

Die Forscherinnen fanden heraus, dass bei den Demokraten eine größere Besorgnis über Fehlinformationen mit einer stärkeren Nutzung liberal ausgerichteter Quellen verbunden ist. Im Allgemeinen hat das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, korrekte Nachrichten von Fake News zu unterscheiden, keinen Einfluss auf den Wunsch, parteiische Medien zu konsumieren, heißt es.

Alarm schlagen reicht nicht

"Unsere Ergebnisse unterstreichen die Herausforderungen im Umgang mit Fehlinformationen. Eine Sensibilisierung allein ist möglicherweise nicht ausreichend und könnte unbeabsichtigte Folgen für die Medienkonsumgewohnheiten haben", meint Albarracín. Daher sei es für die Entwicklung wirksamer Strategien zur Bekämpfung von Fehlinformationen von entscheidender Bedeutung, die Dynamik zu verstehen, wie Fehlinformationen die Medienauswahl beeinflussen.

"Unsere Forschung unterstreicht die Notwendigkeit nuancierter Ansätze, die die psychologischen Auswirkungen von Fehlinformationen berücksichtigen. Nur Alarm zu schlagen kann schädliche Auswirkungen haben", unterstreicht die Wissenschaftlerin abschließend.

(Ende)
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