Interpharma unterstützt den Entwurf des Verhandlungsmandats
Beziehungen Schweiz - EU (Foto: iStock/studiocasper) |
Basel (pts008/13.02.2024/10:05)
Interpharma unterstützt den vorliegenden Entwurf des Mandats für Verhandlungen mit der Europäischen Union, da dieser Planungs- und Rechtssicherheit für den Forschungs- und Produktionsstandort Schweiz bringt. Nun ist es wichtig, dass der Bundesrat die Verhandlungen rasch aufnimmt.
Stabile Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU und der barrierefreie Zugang zum europäischen Binnenmarkt sind für die Zukunft der forschenden Pharmaindustrie entscheidend. Fast die Hälfte der pharmazeutischen Exporte gehen in die EU, weshalb die Unternehmen in der Schweiz stark auf die Aktualisierung des MRA – des Abkommens über die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen – und einen möglichst ungehinderten Zugang zum EU-Binnenmarkt angewiesen sind. Darüber hinaus sind die Personenfreizügigkeit und die Zusammenarbeit im Bereich der Forschung, insbesondere die Assoziierung zu Horizon Europe, für den Innovationsstandort von zentraler Bedeutung.
Dazu René Buholzer, CEO Interpharma: "Die Zusammenarbeit ist ein zentrales Element, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz in den Bereichen Wirtschaft, Forschung und Produktion sowie Versorgungssicherheit zu gewährleisten."
Deshalb sind das MRA, die Personenfreizügigkeit und die Teilnahme an den EU-Forschungsprogrammen für die Pharmabranche entscheidend:
1. Durch die Aufnahme von Verhandlungen mit der EU wird es möglich sein, das MRA aufzudatieren, was für die Exporte der Industrie und die Versorgungssicherheit von grosser Wichtigkeit ist.
Das MRA zwischen der Schweiz und der EU baut technische Handelshemmnis ab und ermöglicht damit den barrierefreien Handel mit der EU. Wird das MRA nicht mehr aufdatiert, drohen dem Pharmastandort Schweiz doppelte Inspektionen der Forschungs- und Produktionsanlagen sowie eine erneute Chargenzertifizierung in der EU. Wie Berechnungen zeigen, wird der Wegfall des MRAs mit der EU jährlich mehr als eine halbe Milliarde Schweizer Franken kosten. Neue technische Handelshemmnisse würden auch zu einer Verschlechterung des Zugangs zu lebensrettenden Medikamenten für Schweizer Patentinnen und Patienten führen.
2. Auf Basis des Entwurfs des Verhandlungsmandats kann die Personenfreizügigkeit und somit der Zugang zu dringend benötigten qualifizierten Arbeitskräften aus der EU langfristig gesichert werden.
Besonders ausgeprägt ist der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften in der Pharmaindustrie. Ohne die ausländischen Fachkräfte würde in der Pharmabranche weniger geforscht und produziert werden, denn der nationale Arbeitsmarkt – trotz laufenden Bemühungen ihn zu stärken - ist zu klein, um die hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften zu decken. Was den Lohnschutz angeht, unterstützen wir das heutige Niveau. Dieses wird mit dem Verhandlungsentwurf sichergestellt, weitergehende Massnahmen sind nicht notwendig.
3. Die langfristige Sicherung der Teilnahme an EU-Forschungsprogrammen ist nur mit dem Abschluss der Bilateralen III gewährt.
Nur dank der internationalen Vernetzung des Schweizer Forschungsplatzes ist die Schweiz heute eines der innovativsten Länder der Welt. Die kurzfristigen Auswirkungen der Nichtassoziierung an das europäische Forschungsprogramm konnte mit der Übergangsfinanzierung zwar teilweise gemildert werden. Langfristig wird der Forschungsstandort Schweiz aber an Attraktivität verlieren, wenn die vollständige Assoziierung an Horizon nicht gesichert ist.
Nach Abschluss der Konsultationen zum Entwurf des Verhandlungsmandats soll der Bundesrat dieses rasch verabschieden und die Verhandlungen mit der EU aufnehmen.
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