pte20230814001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Klimawandel gefährdet Leben in der Erdkruste

Überleben der Mikroorganismen wichtig - Erderwärmung wird sonst zusätzlich beschleunigt


Ryan Trexler beim Sammeln von Bodenproben zur Erforschung der Kruste (Foto: psu.edu)
Ryan Trexler beim Sammeln von Bodenproben zur Erforschung der Kruste (Foto: psu.edu)

University Park (pte001/14.08.2023/06:00)

Der Klimawandel zerstört die wertvollen biologischen Bodenkrusten zunehmend. Davor warnen Forscher der Pennsylvania State University. Die biologische Bodenkruste ist ein Ökosystem, das sich in der oberen Bodenschicht befindet. Es besteht aus Mikroorganismen, Myozelen von Pilzen und Moosen. Vor allem in ariden Gebieten mit wenig Niederschlägen ist diese Schicht wichtig. Sie schützt unter anderem vor Erosion. Zudem fixiert sie Stickstoff, sodass dieser als Dünger für Pflanzen zur Verfügung steht. Auch CO2 wird absorbiert, was dem Klimawandel begrenzt.

Abnahme um bis zu 65 Prozent

"Biokrusten bedecken derzeit etwa zwölf Prozent der Erdoberfläche. Wir befürchten, dass sie innerhalb von 25 Jahren aufgrund des Klimawandels und der Intensivierung der Landnutzung um etwa 40 bis 65 Prozent abnehmen werden", so Forscherin Estelle Couradeau. Mit ihrem Team arbeitet sie daran, die Lebensgrundlagen dieser Ökosysteme zu verstehen, um sie möglicherweise zu retten.

"Der meiste Staub entsteht in Trockengebieten, und Studien deuten darauf hin, dass das Vorhandensein von Biokrusten in Trockengebieten die Menge an Staub, die sonst in die Atmosphäre gelangen würde, erheblich reduziert. Wir glauben, dass der Verlust von Biokrusten zu einem Anstieg der globalen Staubemissionen und -ablagerungen um bis zu 15 Prozent führen würde, was sich negativ auf das Klima, die Umwelt und die menschliche Gesundheit auswirken würde", sagt Couradeau.

In Minutenschnelle wieder aktiv

"Wenn der Boden trocken ist, ruhen die Mikroorganismen im Boden und tun nicht viel. Aber sobald sie Wasser spüren, werden sie innerhalb von Sekunden bis Minuten wiederbelebt. Dann produzieren sie aktiv Chlorophyll und binden Kohlenstoff und Stickstoff, bis der Boden wieder trocken ist und sie wieder in den Ruhezustand verfallen. Jedes Mal, wenn es regnet, durchlaufen sie diesen Zyklus", ergänzt Couradeau Kollege Ryan Trexler.

Um diese Zyklen besser verstehen zu können, haben die Wissenschaftler in der Nähe von Moab im US-Bundesstaat Utah feuchte Bodenproben entnommen. Sie trockneten sie und lagerten sie im Dunkeln. Später benetzten sie sie und untersuchten die Aktivitäten der biologischen Bestandteile der Krusten. Aus dem dabei gewonnen Wissen wollen sie Rettungsmaßnahmen für gefährdete Regionen entwickeln.

(Ende)
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