MS-Behandlung durch Plasma-Austausch
Teillähmungen erfolgreich bekämpfen
Rochester/Basel (pte) (pte017/27.09.1999/11:00) Einer kleinen Gruppe von Patienten mit Multipler Sklerose kann offensichtlich durch den Austausch der Blutflüssigkeit geholfen werden. Neun von 22 Patienten, die mit dem als "Plasmapherese" bezeichneten Verfahren behandelt wurden, erlebten nach Ansicht ihrer Ärzte eine moderate bis deutliche Besserung. In einigen Fällen konnten zuvor halbseitig Gelähmte sogar wieder ohne fremde Hilfe laufen.
"In meiner langjährigen Praxis als Neurologe habe ich wohl nur wenige Behandlungen gesehen, die eine dramatischere Wirkung hatten" sagte Studienleiter Brian G. Weinshenker von der Mayo Clinic http://www.mayo.edu im amerikanischen Rochester. http://www.mayo.edu/comm/mcr/news/news_781.html
Bei der Plasmapherese werden feste und flüssige Blutbestandteile in einer Maschine voneinander getrennt. Wie Weinshenker auf dem europäisch-amerikanischen MS-Kongress Ectrims/Actrims 99 http://www.akm.ch/ectrims99 in Basel erklärte, löste er die isolierten Blutzellen anschließend in einer Flüssigkeit mit dem Bluteiweiß Albumin auf und infundierte das Gemisch dann wieder seinen Patienten. Insgesamt sieben Mal innerhalb von zwei Wochen mussten die Kranken den Plasmaaustausch über sich ergehen lassen. Sie alle hatten zuvor sehr heftige Krankheitsschübe erlitten, deren Folgen wie Lähmungen und Sprachstörungen mit den normalerweise verabreichten hochdosierten Steroiden nicht zu lindern waren.
Warum die Plasmapherese wirkt, ist zwar nicht bekannt, doch spekuliert der Neurologe, dass die Methode Stoffe im Blutplasma entfernt, welche die Erkrankung vorantreiben. Zugleich warnte der Mediziner vor übertriebenen Hoffnungen: "Das ist keine Heilung für MS und die Methode kommt nur für einen kleinen Teil aller Kranken in Frage." Ein halbes Jahr nach Abschluss der Studie hatten bereits vier Patienten einen neuen Krankheitsschub erlitten. (LifeScience)
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