"Ignaz Philipp Semmelweis": Zweite Münze der Serie "Große Mediziner Österreichs"
Wien (pts013/29.01.2008/10:49) Mit dem neuen 50-Euro-Goldstück startet die Münze Österreich ihr Programm 2008.
Als "Retter der Mütter" ging Ignaz Philipp Semmelweis (1818-1865) erst viele Jahre nach seinem Tod in die Geschichte ein. Lange Zeit wenig beachtet, erkannte er als Erster die Ursachen des Kindbettfiebers und trug so maßgeblich dazu bei, die Sterblichkeit junger Mütter signifikant zu senken. Die neue Münze "Ignaz Philipp Semmelweis" ist die zweite von insgesamt vier 50-Euro-Prägungen in der Serie "Große Mediziner Österreichs", die über vier Jahre hinweg österreichische Persönlichkeiten würdigt, deren Name untrennbar mit medizinischen Pionierleistungen verbunden ist. Die neue Münze besteht aus 10 Gramm Gold. Ihr empfohlener Ausgabepreis beträgt 249 Euro (mehrwertsteuerfrei), was die Münze auch angesichts der zur Zeit hohen Notierung vom Edelmetallwert zu einer der attraktivsten Sammlermünzen überhaupt macht.
Der "Retter der Mütter" - ein tragischer Held.
"Ein Kind zur Welt zu bringen ist genauso gefährlich wie eine Lungenentzündung ersten Grades", notierte Semmelweis im Juli 1846 in sein Tagebuch. An der 1. Gebärklinik des Wiener Allgemeinen Krankenhauses, die ausschließlich dem Unterricht der Medizinstudenten diente, betrug die Sterblichkeit der Mütter zu dieser Zeit etwa ein Drittel. Nach den Lehren der damaligen Medizin galten Veränderungen in der Luft, außerirdische Einflüsse oder Bewegungen der Erde - etwa Erdbeben - als Ursachen für Kindbettfieber. 1847 wurde Semmelweis ordentlicher Assistent an eben dieser Klinik. Ein Sektionsbefund eines befreundeten Gerichtsmediziners, der bei einer Sektionsübung von einem Schüler versehentlich in den Finger gestochen und an Blutvergiftung gestorben war, wusste Semmelweis richtig mit der hohen Sterblichkeit in der Klinik in Verbindung zu bringen: Die durch den Kontakt mit Leichenteilen verunreinigten Hände von Studenten und Ärzten, die nach Sezierübungen die Wöchnerinnen untersuchten, waren ursächlich für die Tod bringende Infektion. Semmelweis machte das Händewaschen mit einer Chlorkalklösung zur Vorschrift und senkte damit die Sterblichkeit der Frauen erheblich.
1848 lag die Sterblichkeitsrate bei "nur" 1,3%. Trotz seines eindeutigen Erfolgs im Kampf gegen die Infektionskrankheiten durch vorbeugende Hygiene wurden Semmelweis' Schriften und Entdeckungen von der Fachwelt nicht entsprechend gewürdigt. Der Widerstand der Klinikverwaltung gegen ihn blieb groß. Letztlich ging Semmelweis als tragischer Held der Wissenschaft in die Geschichte ein: Nach einem Nervenzusammenbruch brachte man Semmelweis in ein psychiatrisches Krankenhaus nach Wien, wo er am 13. August 1865 selbst an einer Infektion starb.
Was die neue Goldmünze zeigt.
Die Wertseite der neuen Münze zeigt ein Porträt von Ignaz Philipp Semmelweis. Der Äskulapstab, der alle vier Münzen der Serie begleitet, symbolisiert Semmelweis' Zugehörigkeit zur Ärzteschaft. Die andere Münzseite bildet das im Jahr 1784 der Öffentlichkeit übergebene Allgemeine Krankenhaus in Wien ab. Rechts unten im Münzbild sind ein Arzt und ein Student bei der von Semmelweis eingeführten Händedesinfektion zu sehen.
Die "Großen Mediziner Österreichs".
Die Reihe "Große Mediziner Österreichs" wurde im Vorjahr mit Gerard van Swieten, dem großen Reformator des österreichischen Gesundheitswesens und Leibarzt Maria Theresias, eingeleitet. Nach Semmelweis folgt im nächsten Jahr der bedeutende Chirurg Theodor Billroth. Im Jahr 2010 wird der Nobelpreisträger und Entdecker der Blutgruppen, Karl Landsteiner, das Quartett aus 50 Euro-Goldmünzen vervollständigen.
Die neue Münze gibt es ab 30. Jänner.
Ab 30. Jänner gibt es die Münze in den österreichischen Geldinstituten, im Münzhandel sowie in den Münze Österreich-Shops zum empfohlenen Preis von 249 Euro. Da hiervon rund 3/4 auf den aktuellen Goldwert entfallen, zählt die Prägung zu einer der attraktivsten Sammlermünzen überhaupt. Die Münze ist mehrwertsteuerfrei, auf maximal 50.000 Stück limitiert und in der besonderen Qualität "Proof" geprägt. Jede Münze ist in einem attraktiven Etui verpackt, das auch das Echtheitszertifikat beinhaltet.
Aussender: | Münze Österreich AG |
Ansprechpartner: | Heidemarie Neuherz |
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