pte20080428030 in Business

EOS-Insolvenz: Business-Flieger stürzen ab

Vierte Airline stellt innerhalb eines Monats Betrieb ein


Luxusflüge vor dem Aus (Foto: pixelio.de, manwalk)
Luxusflüge vor dem Aus (Foto: pixelio.de, manwalk)

New York (pte030/28.04.2008/13:30) Die US-amerikanische Business-Fluglinie EOS Airlines http://www.eosairlines.com hat heute, Montag, ihren Flugbetrieb eingestellt und Insolvenz mit Gläubigerschutz angemeldet. Grund dafür seien Unternehmensangaben zufolge die rasant steigenden Spritpreise, die angespannten Kreditmärkte und die schwache wirtschaftliche Entwicklung in den USA. Davon betroffen sind zwar auch große Fluglinien, diese verfügen im Gegensatz zu kleineren Unternehmen jedoch zumeist über die nötigen Ressourcen, um den Turbulenzen standhalten zu können. Mit der Insolvenz von EOS hat innerhalb eines Monats bereits die vierte US-Airline ihren Betrieb eingestellt.

Die Absturzserie haben die Aloha AirGroup, ATA Airlines und Skybus Airlines Mitte März begonnen. Darüber hinaus wurde von Frontier Airlines Insolvenz mit Gläubigerschutz angemeldet, wenngleich der Betrieb in diesem Fall fortgesetzt wird. Die Business-Modelle der vom Fluglinien-Sterben betroffenen Unternehmen ähneln einander besonders in ihren Dimensionen, die zugleich eine geringe Fliegeranzahl und wenige Destinationen umfassen. So ging Mitte April auch die asiatische Businessklassen-Linie Oasis bankrott, die mit nur vier Fliegern die Strecke zwischen Hongkong und London Gatwick beflog. Besonders der hohe Kerosinpreis, der von ständig neuen Ölpreishöchstständen getrieben wird, setzt den kleinen Anbietern zu. Seit einem Jahr ist der Preis für Kerosin um satte 78 Prozent gestiegen.

EOS war auf luxuriöse Geschäftsreisen im Business-Segment spezialisiert und hatte mitunter die Strecke London - New York im Angebot. Die Airline verfügte über wenige Boeing 757, die mit lediglich 48 Plätzen ausgestattet waren. Ticketpreise zwischen 2.700 und 3.400 Dollar waren trotz der Betonung des Luxussegments häufig günstiger als in der Business-Klasse von großen Airlines. Zuletzt habe die Fluglinie auf eine Finanzspritze durch einen Investor in Höhe von 50 Mio. Dollar gehofft, wie aus einem Bericht des Wall Street Journals hervorgeht. EOS verfügt über Vermögenswerte in Höhe von 70 Mio. Dollar, denen Schulden in Höhe von rund 35 Mio. Dollar gegenüber stehen.

Nach der Mega-Fusion zwischen Delta und Northwest Airlines (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080415031 ), nähren sich nun auch Gerüchte um mögliche Interessenten an EOS. Für einen Kauf der Betriebsbestände käme die französische Businessklassen-Linie L'Avion in Frage. Unter den großen Anbietern sollen sowohl United als auch American Airlines an Fusionen interessiert sein. Branchenkenner sehen mögliche Allianzpartner in Continental oder US Airways.

(Ende)
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