pte20091007028 in Business

CCC-Verkauf: "Finanzpartner allein reicht nicht aus"

Einstieg von AXA Private Equity soll Internationalisierung vorantreiben


CCC-Chef Thomas Kloibhofer (Foto: Fotodienst / Gudrun Krieger)
CCC-Chef Thomas Kloibhofer (Foto: Fotodienst / Gudrun Krieger)

Wien (pte028/07.10.2009/13:55) Der Mehrheitseinstieg der französischen Beteiligungsgesellschaft AXA Investment Managers http://axa-im.com bei der österreichischen Competence Call Center AG (CCC) http://yourccc.com stößt bei Branchenkennern auf geteiltes Echo. "Obwohl CCC-Chef Thomas Kloibhofer schon länger auf der Suche nach Partnern war, bezweifle ich, dass eine Finanzpartner-Kooperation auf Dauer ausreichend sein wird", erklärt Michael Helml, CEO von Teleperformance Austria http://www.teleperformance.at , im Gespräch mit pressetext. Dem Fachmann nach würden die Franzosen zwar genügend Kapital mitbringen. Wegen der fehlenden Branchennähe sei es aber fraglich, ob auch künftig Interesse besteht. Vielmehr seien die Gewinne ausschlaggebend.

Erst vor kurzem wurde bekannt, dass AXA Investment Managers über ihren Fonds F.C.P.R. Expansion II 67,08 Prozent an CCC erwerben wird. Zu dem Zweck wurden bereits sämtliche Unterlagen bei der Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet. Auch müssen die Kartellwächter in der Bundesrepublik noch grünes Licht für den Deal geben. CCC dürfte für die Franzosen, die in der Alpenrepublik bislang noch nicht groß in Erscheinung getreten sind, ein lukratives Ziel sein. Schließlich erwirtschaftete das etwa 2.000 Mitarbeiter an acht Standorten in sechs Ländern beschäftigende Unternehmen 2007 einen Umsatz von 11,58 Mio. Euro sowie einen Gewinn von 1,07 Mio. Euro. Für 2010 peilt Kloibhofer einen Umsatz von 50 Mio. Euro an.

Dem CCC-Boss zufolge ist AXA Private Equity der "Wunschpartner", der bei der geplanten Internationalisierung des Geschäfts hilfreich zur Seite stehen soll. Damit seien "die Weichen für das nächste Jahrzehnt gestellt", lässt sich Kloibhofer zitieren. Branchenexperte Helml sieht hingegen eine andere Strategie zielführend. "Eine Geschäftserweiterung durch organische Zukäufe ist langfristig sinnvoller. Denn so kann man von der Branchenkompetenz ehemaliger Mitbewerber profitieren", so Helml gegenüber pressetext. Ein Finanzinvestor käme "aus einer ganz anderen Ecke". Die AXA-Investment-Managers-Tochter AXA Private Equity verwaltet gegenwärtig ein gigantisches Anlagevermögen in der Höhe von mehr als 26 Mrd. Dollar.

Wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie dem Einstieg der Franzosen sieht Kloibhofer weiterhin keine Eile, das Unternehmen an die Börse zu bringen. Vielmehr sollen die Chancen, die sich aus der Krise ergeben, genutzt werden. "Die Entwicklungen der vergangenen Monate und veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben viel Platz für Übernahmen in der Call-Center-Branche geschaffen. Diese aktuellen Chancen werden wir unbedingt nutzen", so Kloibhofer. Auf diese Weise will man sich international noch besser aufstellen und somit für global agierende Auftraggeber attraktiver werden. Der Einstieg von AXA geht mit einer Kapitalerhöhung für CCC einher. Großakquisitionen seien finanziell erst jetzt realisierbar.

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