pts20100217007 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

"Sprechen Sie langsam und betonen Sie die Wörter einzeln"

Wie der Unternehmer Bruno Reihl Deutsche zu "Schweiz-Flüsterern" machen will


Zürich/Wiesbaden (pts007/17.02.2010/10:00) Da schickt ein ehemaliger deutscher Finanzminister die "Kavallerie" in die Schweiz. Währenddessen hat die Invasion hoch qualifizierter Arbeitnehmer und Arbeitgeber aus dem nördlichen Nachbarland ihren Höhepunkt erreicht (2008 waren das 120 - am Tag!). Und 2010 droht auch noch mit dem (deutschen) Ankauf einer dubiosen CD das Schweizer Bankgeheimnis sich in Luft aufzulösen. Verständlich, dass die Eidgenossen da verschnupft auf ihre Nachbarn reagieren. Das gilt besonders für die Deutschen aus dem hohen Norden. "Jemand der schneller spricht, als er denken kann, kann nicht seriös sein; er gilt als Schwätzer, eben als Schnellschwätzer. Ein einfacher Ratschlag an meine Hochdeutsch sprechenden Landsleute in der Schweiz ist darum: Langsam sprechen und die Wörter einzeln betonen".

Das Zitat stammt aus der Feder von Bruno Reihl, dem ersten "Schweiz-Flüsterer" für Deutsche. Unter dem Titel "Der feine Unterschied" (Midas Verlag, 22.80 Eur, in Buchhandlungen oder über http://www.libri.de) hat er ein Handbuch für Deutsche in der Schweiz verfasst und hat damit einen besonders sensiblen interkulturellen Nerv getroffen (Aktueller Blog: http://schweizversteher.wordpress.com/).

Der gebürtige Detmolder ist glaubwürdiger Deutsch- und Schweiz-Versteher in einer Person. Er kam 1977 in das Alpenland. Promovierte in Zürich. Leitete mehrere Unternehmen, gründete mehrere Start-ups - jeweils in beiden Ländern. Und er gehört in der Schweiz zahlreichen namhaften Verwaltungs- und Stiftungsräten an. Mit seinem Buch lässt er die Kavallerie dort, wo sie hingehört: in der Kaserne. Stattdessen will er mit Worten Brücken bauen. Wechselseitiges Verständnis fördern. Auch da, wo die Sprache versagt, weil sie eine ganz andere Bedeutung hat. Wenn ein Schweizer sagt: "Deine direkte Art macht mich verrückt", dann verfällt er damit nicht dem Wahnsinn sondern steht kurz vor einem Wutausbruch.

So ein "Schweiz-Flüsterer" hat es eben nicht leicht mit dem Brückenschlag. Liegt der interkulturelle Unterschied aber tatsächlich primär in der Geschwindigkeit? Vieles spricht dafür. Wenn die Deutschen "spazieren gehen", "laufen" die Schweizer. Wenn die Deutschen "laufen" oder sich "beeilen", "rennen" Tells Erben. Und wenn ein Bundesbürger "rennt", "springt" der Eidgenosse (Beispielsatz: "Es ist zu spät, du brauchst dem Zug nicht hinterher zu springen"). Das ist eben "Der feine Unterschied".

Dem Mann aus Detmold ist ein ebenso köstlicher, lehrreicher wie kurzweiliger Ratgeber gelungen. Nicht nur für Deutsche in der Schweiz. Das Buch hat das Potenzial zum Bestseller. Herr Schäuble, bitte lesen! Aber langsam! Und jedes Wort einzeln.

Die "Buchhandlung" mit mehr als 4 Millionen Titeln - nicht nur für Bücher aus der Schweiz...
Libri ist Latein und bedeutet "Bücher". Libri.de ist auch der Name eines der führenden Internet-Medienshops in Deutschland. Bei dem in Hamburg ansässigen Unternehmen sind unter http://www.libri.de mehr als 4 Millionen Artikel erhältlich. Vielfältige Liefermöglichkeiten wie Postversand, kostenlose Lieferung in einer der über 1.300 Partnerbuchhandlungen, als Download oder die Option eine Bestellung an verschiedene Adressen liefern zu lassen, können genutzt werden. 1,5 Millionen englischsprachige Titel, 100.000 spanischsprachige, 60.000 niederländische, 40.000 polnische, ebenso viele französische, 7.000 aus dem Berlusconi-Land und 1.400 aus dem Land, das Putins Sprache spricht, gehören dazu.

Dass die Hanseaten mit der Zeit gehen, beweisen die folgenden Zahlen: Libri.de hat über 9.000 Hörbücher als Downloads, 140.000 Titel als eBooks, rund 40.000 DVDs und Blu-Ray, über 180.000 Musik-CDs, zahlreiche Kalender, 20.000 Hörbücher sowie Tausende von gebrauchten Büchern. Mehr Infos unter http://www.libri.de sowie in den folgenden Ausgaben von "Faszination Lesen - die Wochenschau".

Jostein Gaarder: "Ich würde meine Ehe auch in Frage stellen, wenn meine Frau plötzlich mit Engeln sprechen würde"
Ohne Philosophie und Theologie geht nichts in den Romanen und Kurzgeschichten des Mannes aus Oslo. So auch in seinem neuesten Werk "Die Frau mit dem roten Tuch" (224 Seiten, 18,90 Eur), das Anfang Februar 2010 im Hanser Verlag erschienen ist. Liebe, so Gaarder, kann nicht funktionieren, wenn man die Welt auf völlig unterschiedliche Weise erklärt. "Das ist hart, aber ich würde meine Ehe auch in Frage stellen, wenn meine Frau plötzlich mit Engeln sprechen würde", diktierte der Norweger der Reporterin des Magazins "BÜCHER" ins Mikrofon. Die gesamte, sehr lesenswerte Titelgeschichte um den Mann, der 1991 mit "Sofies Welt" zu Weltruhm gelangte, findet sich im neuen Heft von "BÜCHER" (erhältlich in allen größeren Kiosken, in Bahnhöfen, Flughäfen, Kaufhäusern und im Buchhandel, kostenfreies Test-Abbo unter http://www.buecher-magazin.de). Lese-Termine Jostein Gaarder in Deutschland: 17.3. in Hannover, 18.3. in Erlangen, 20.3. in Leipzig (mehr Infos unter http://www.hanser-literaturverlage.de).

Fotowettbewerb
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