"Kapitalistischer Realismus" in Quedlinburg: Grafik aus der Sammlung Block
Die Wochenschau von Faszination D vom 12. Mai 2010
Quedlinburg/Wiesbaden (pts039/12.05.2010/16:10) Der "Kapitalistische Realismus" ist ein historisches Phänomen der westdeutschen Kunstszene um 1970. Dass er bis heute von seiner inhaltlichen Aktualität und künstlerischen Originalität nichts eingebüßt hat, zeigt die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg vom 11. Juli bis zum 31. Oktober 2010 in der Ausstellung: Die Grafik des "Kapitalistischen Realismus" aus der Sammlung des Berliner Galeristen und Kurators René Block. Der Begriff "Kapitalistischer Realismus" war 1963 von Gerhard Richter und Konrad Lueg in bewusster Abgrenzung zu seinem sozialistischen Pendant geprägt worden. Dazu mehr im folgenden Artikel. - Lesen Sie außerdem in dieser Wochenschau von "Faszination D" über: Straubing -Experte für Nachwachsende Rohstoffe, Fusionsforschung in Greifswald, Kinder in Rheine sammeln Kultur, Lüneburgs Salzschatz, Bocksbeutel aus Iphofen, den Pilsumer Leuchtturm und das Kulturufer Bingen. - "Faszination D" hat 100 außergewöhnliche Orte in Deutschland gefunden und informiert bundesweit darüber, was die Besonderheit dieser Orte ausmacht: Attraktionen, Einzigartiges, herausragende kulturelle Angebote und vieles mehr. Eine Liste mit allen Orten von "Faszination D" finden Sie hier: http://img.pte.at/files/binary/5283.pdf
Anarchische Aktionskunst im Kaufhaus
Die rund hundert ausgewählten Arbeiten in der Quedlinburger Ausstellung (Lyonel-Feininger-Galerie 11.07.-31.10.2010) stammen von KP Brehmer, Konrad Lueg, Karl Horst Hödicke, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Wolf Vostell, jenen Künstlern, die in den 1960er-Jahren von René Block zu den "Kapitalistischen Realisten" ausgerufen wurden. Vor seiner Flucht in den Westen im März 1961 hatte Richter an der Dresdner Kunstakademie studiert und sich durch die Vorgaben der doktrinären DDR-Kunst in seiner freien künstlerischen Entfaltung behindert gefühlt. So muss Richters "Kapitalistischer Realismus" als kritische Reflexion der Erfahrungen in der DDR, aber auch der Lebensbedingungen im Westen verstanden werden. Zum künstlerischen Label wurde der Begriff, als Richter und Lueg am 11. Oktober 1963 im Düsseldorfer Möbelhaus Berges jene legendär gewordene "Demonstration für den Kapitalistischen Realismus" abhielten, in der sie das "Leben mit Pop" verkündeten. Es waren weniger die im Pop-Stil gemalten Bilder von Lueg und Richter, die im Zentrum des Abends standen, als vielmehr der anarchische und entschiedene Aktionscharakter mit dem Anspruch, in einem Kaufhaus Kunst und Leben einander anzunähern. Galerist René Block zeigt in seiner Grafik-Sammlung auch die Bedeutung der Auflagenkunst: Druckgrafiken als Massenartikel wurden in den 60er-Jahren von vielen als Mittel zur Demokratisierung des Kunstmarkts erkannt. Informationen zu Quedlinburg und zur Lyonel-Feininger-Galerie unter http://www.quedlinburg.de . Dort kann man auch hoch auflösende Pressefotos anfordern.
Straubing Experte für Nachwachsende Rohstoffe
Das Öl wird knapper, die Umwelt leidet. Weltweit suchen die Menschen daher nach alternativen Rohstoffen. Die bayerische Staatsregierung entschied vor zwölf Jahren, in Straubing ein Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe einzurichten. Das Zentrum ist einer der Hauptgründe dafür, dass Straubing seit 2007 den Titel "Wissenschaftsstadt" führt. "Wir verbrauchen täglich so viel Öl wie in tausend Jahren erdgeschichtlich entstanden ist. Daher müssen wir genau schauen, wo wir einsparen können. Beispielsweise geht bei Gebäuden ohne geeignete Wärmedämmung mehr als 60 % der Heizenergie völlig ungenutzt verloren! Außerdem sollten wir für die Zukunft in jedem Fall auf einen Energiemix setzen", analysiert Sabine Gmeinwieser, Referentin der Leitung des Kompetenzzentrums. Ob Rapsöl, Hirse, Biogas, Holz oder Biokunststoffe - drei Organisationen teilen sich die Arbeit in Forschung, Praxis und Öffentlichkeitsarbeit. Das Wissenschaftszentrum Straubing, das bis auf die molekulare Ebene forscht, das Technologie- und Förderzentrum, welches praxisorientierte Forschung betreibt sowie das Netzwerk C.A.R.M.E.N. e.V., das vor allem für Beratung und Technologietransfer zuständig ist. Website des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe: http://www.konaro.bayern.de
Fusionsforschung in Greifswald
Können wir ähnlich wie die Sonne aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnen? Dieser Frage nach alternativen Energiequellen geht das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) im Teilinstitut Greifswald nach. Um ein Fusionsfeuer zu zünden, muss in einem Kraftwerk der Brennstoff, ein Wasserstoffplasma, in Magnetfeldern wärmeisolierend eingeschlossen und auf extreme Temperaturen aufgeheizt werden. Bis 2014 wollen die Wissenschaftler des Großprojekts "Fusionsanlage Wendelstein 7-X" herausfinden, ob sich solche Kraftwerke zum Bau eignen. Greifswald im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern ist ein international bedeutsamer Wissenschafts- und Technologiestandort. Ein Drittel der Greifswalder arbeitet in Forschung, Entwicklung und Hochschulbildung. In der Stadt gibt es etwa 70 Institute, Zentren und wissenschaftliche Einrichtungen, die meisten davon innerhalb der Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Diese wurde 1456 gegründet und ist damit eine der ältesten Universitäten der Welt. http://www.greifswald.de
Kinder in Rheine sammeln Kultur
"Kinder sammeln gern Punkte und Abzeichen", weiß Christiane Kerrutt, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Falkenhofmuseums in Rheine. "Daher haben wir in Rheine ein Konzept entwickelt, um Kindern Kultur nahe zu bringen." Ganze Jahrgänge von Grundschülern bekommen ihren Kinder-Kulturpass - inzwischen sind 1500 Kinder beteiligt - und die Resonanz ist sehr gut. Für alle nachhaltigen Kulturkontakte erhalten die Kinder Sammelmarken, zum Beispiel bei einer Kinder-Theateraufführung, der Teilnahme an einem museumspädagogischen Schulprogramm, bei Kursen der Musikschule, beim Besuch der Bentlager Familiensonntage oder bei einer Führung in der Stadtbibliothek. Ist der Pass mit Sammelmarken voll, bekommen die Kinder eine Anstecknadel mit dem Maskottchen Reni, dem Kulturgespenst. Außerdem nehmen sie an einer Verlosung teil. Das Projekt finanziert sich aus dem Preisgeld, mit dem die Stadt Rheine vom Land NRW für ihr "kommunales Gesamtkonzept für kulturelle Bildung" im gleichnamigen Landeswettbewerb ausgezeichnet wurde. Mehr unter http://www.rheine.de .
Lüneburgs Salzschatz
Idyllisch zwischen Elbe und Heide liegt Lüneburg mit seiner hervorragend erhaltenen historischen Altstadt und den vielen Ausflugsmöglichkeiten in die Lüneburger Heide. Besucher fühlen sich wohl in der Hansestadt. Lüneburg gilt als Geheimtipp für eine Städtereise in Norddeutschland. Auf Schritt und Tritt strahlt die Hansestadt die Lebensfreude und den Stolz ihrer Bewohner auf ihre schönen Straßen und Plätze aus. Einkaufen und Flanieren gehören zu den Lieblingsbeschäftigungen der Lüneburger und ihrer Gäste. Dicht unter der Oberfläche der Lüneburger Altstadt verbirgt sich ein historischer Schatz, der Salzstock. Vom Grundwasser abgelaugt wurde die 27%ige Sole im Mittelalter in der Saline in bleiernen Siedepfannen verkocht, als pures Salz gewonnen und über Lübeck in die Welt verschifft. Lüneburg erlangte als Mitglied der Hanse erheblichen Reichtum, von dem noch immer die prächtigen Giebelhäuser der Stadt zeugen. Über 1000 Jahre war die Saline in Betrieb, bevor sie 1980 geschlossen wurde. Die Auswirkungen der Soleförderung sind aber noch heute zu bestaunen: Die gesamte westliche Altstadt liegt im sogenannten Senkungsgebiet, auf dem Streifzug durch die Stadt begegnen dem Gast bauchige Häuser, schiefe Mauern und umgeknickte Gartentore. Alle Tipps und Termine stehen unter http://www.lueneburg.de/tourismus . Alles zum Thema Salz bietet die Website des Deutschen Salzmuseums: http://www.salzmuseum.de
Bocksbeutel aus Iphofen: Winzerfest 9.-12. Juli
Bei "Franken" denkt man schnell an den international berühmten Wein, mit seiner typischen Flaschenform, dem "Bocksbeutel". Iphofen in Unterfranken ist einer der Orte, die die Frankenweine bekannt gemacht haben. Der Ortskern zeigt verwinkelte Gassen, stolze Bürgerhäuser aus vergangenen Jahrhunderten, prunkvolle Kirchen, eine vollständig erhaltene Stadtmauer, Tore und Türme. Mehr als zwanzig Winzer sind hier ansässig. Ob Silvaner, Scheurebe, Bacchus, Müller-Thurgau oder Rotweine von Iphöfer Weinlagen - vor der romantischen Kulisse wird das Weintrinken zum Genuss. Das Iphöfer Winzerfest auf dem historischen Marktplatz ist ein guter Anlass, um die Stadt kennen zu lernen. Termin: 9.-12. Juli 2010, feierliche Eröffnung mit Bürgermeister und Weinprinzessin ist am Freitag um 19 Uhr. Für eine Weinprobe eignet sich auch die Vinothek. Auf 600 qm in einem denkmalgeschützten Gebäudekomplex findet man neben Weinen auch Winzersekte, Destillate und Trester. In Iphofen lohnt auch ein Besuch des Knauf-Museums und des Kirchenburgmuseum Mönchsondheim. Gute Wander- und Radwegenetze sowie Lehrpfade durch die abwechslungsreiche Landschaft sind ebenfalls zu empfehlen. Mehr unter http://www.iphofen.de
Pilsumer Leuchtturm: Fernsehstar und Standesamt
"Krummhörn" bedeutet im Plattdeutschen so viel wie "krumme Ecke" und man bezeichnet so einen Küstenlandstrich im äußersten Nordwesten Deutschlands. Dort, am Tor zum Weltnaturerbe Wattenmeer in der Nähe des ostfriesischen Fischerdorfes Greetsiel, steht der vielleicht urigste Leuchtturm des Landes: der Pilsumer Leuchtturm. Bekannt wurde der kleine gelb-rote Turm durch Deutschlands berühmtesten Komiker Otto Waalkes mit dem Spielfilm "Der Außerfriesische" und als Hauptdarsteller der Kinderbuchreihe "Lükko Leuchtturm". In ihm können sich Paare auch das Ja-Wort geben. Jedes Jahr finden hier über 200 Trauungen statt. Termine der nächsten drei öffentlichen Führungen sind der 24. Mai, 4. Juli und 18. Juli. Websites: http://www.pilsumer-leuchtturm.de und http://www.greetsiel.de/tourismus.html
Kulturufer Bingen verwandelt sich
Die Verwandlung des ehemaligen Landesgartenschaugeländes zum Kulturufer Bingen vollzieht sich in Riesenschritten. Das neue Erscheinungsbild des Ufers mit seinen landschaftlichen, architektonischen, gartenbaulichen und kulturellen Attraktionen legt es nahe, familienverträglichen Kulturtourismus in der Rhein-Nahe-Stadt zu etablieren, besonders weil Bingen bereits touristisches Profil im Zeichen des "W" - Wald, Wasser, Wein - besitzt. Das Kulturufer ist Kulisse, Begegnungsstätte, Spielplatz, Open Air Bühne, Park, Museum, Galerie, und ein Ort für Weingenuss in einem. Veranstaltungshighlights sind das "Binger Literaturschiff", das Jazzfestival "Bingen swingt", "Rhein in Flammen", das Kulturuferfest und das Theater Open Air. Oberbürgermeisterin Birgit Collin-Langen: "Mit der Marke 'Kulturufer Bingen' bündeln wir unsere attraktiven Angebote und präsentieren die Vorzüge unserer Stadt zukunftsorientiert." Weitere Informationen auf den Binger Internetseiten http://www.bingen.de .
100 faszinierende Orte in Deutschland
Das Verzeichnis aller 100 "Faszination D"-Orte finden Sie durch einfachen Klick auf diesen Link: http://img.pte.at/files/binary/5313.pdf (ca. 263 KB)
Foto-Service von "Faszination D":
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