Bionik funktioniert! Fast alle Autos haben bionisch optimierte Bauteile
Bionik-Kongress - zahlreiche Erfolgsgeschichten nach dem Vorbild der Natur
Berlin (pts022/22.03.2011/12:31) Was verbindet einen Elefanten mit einem Delphin oder einem Gecko? Was haben ein Drachenbaum, eine Papageienblume oder eine Lotusblume gemeinsam? Ob Tier oder Pflanze - sie alle standen Pate für technische Entwicklungen, die auf dem Kongress "International Industrial Convention on Biomimetics 2011" am 16. und 17. März 2011 in Berlin präsentiert wurden. Über 300 Teilnehmer aus 14 Ländern folgten der Einladung der Bionik-Kompetenznetze BIOKON und BIOKON international und informierten sich über im Markt angekommene Entwicklungen und Produkte, die ein biologisches Vorbild haben. Dazu gehörten der mit dem Zukunftspreis ausgezeichnete bionische Handling-Assistenz nach dem Vorbild des Elefantenrüssels, Unterwassermodems, die die singende Kommunikationsweise der Delphine aufgreifen, selbstklebende Folie, die wie die Geckofüße haftet, sowie Fassadenbeschattungen, die ohne Gelenke und Scharniere wie die Papageienblume funktionieren.
Der Geschäftsführer von BIOKON, Dr. Rainer Erb, stellte sich nach dem Kongress den Fragen.
Frage: Sind Sie mit dem Kongress zufrieden?
Dr. Rainer Erb: Ja, sehr, denn der Kongress hat ganz klar gezeigt, dass Bionik als verbindende Wissenschaft zwischen Biologie und Technik funktioniert. Unsere vorgestellten Erfolgsgeschichten haben überzeugt. So die einhellige Meinung der Teilnehmenden, die übrigens zu mehr als der Hälfte aus Unternehmen kamen. Daher erwarten wir, dass in absehbarer Zeit weitere neue Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft entstehen und damit neue bionische Erfolgsgeschichten dazukommen.
Frage: Was wollten Sie mit dem Kongress erreichen?
Dr. Erb: Uns als Bioniker geht es vor allem darum, dass unsere Ergebnisse nicht im Elfenbein-Turm der Wissenschaft verbleiben. Wir tragen mit wert- und nachhaltigen Lösungen und Produkten dazu bei, die Herausforderungen unserer Industriegesellschaft besser zu meistern und wir werden auch zukünftig das Spektrum des technisch Möglichen durch Innovationen nach dem Vorbild der Natur erweitern. Und genau aus diesem Grund unterstützt auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung die bionische Forschung in Deutschland. Der Förderschwerpunkt BIONA sorgt dafür, dass die deutsche Bionik-Forschung, die weltweit Spitze ist, auch als Wettbewerbsvorteil für die deutsche Wirtschaft genutzt werden kann.
Frage: Wie steht es bereits heute um die wirtschaftliche Bedeutung der Bionik?
Dr. Rainer Erb: Ob Automobil, Maschinenbau, Biomedizintechnik, Chemie, Automatisierungstechnik und Bau - die Natur ist häufiger Pate gewesen, als es vermutet und erwähnt wird. Lassen Sie mich das untermauern. Gut 98 Prozent der deutschen Autos haben tragende Teile, die bionisch verbessert sind. Das heißt, sie sind leichter, stabiler und materialsparender gebaut. Somit sind die Fahrzeuge spritsparender und haben geringere Kohlendioxidausstöße. Auch Flugzeugwinglets und der Klettverschluss, heute kaum noch wegzudenken, haben ihr Vorbild in der Natur.
Frage: Wie kann man den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft noch verbessern?
Dr. Erb: Erstens, wir brauchen funktionierende Innovationspartnerschaften, die durch Offenheit und Respekt geprägt sind. Zweitens müssen wir die Transferzeiten mit Beharrlichkeit und einem langen Atem beschleunigen. Und drittens sind Netzwerke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, wie BIOKON eines ist, wichtig.
Frage: Wie geht es jetzt weiter?
Dr. Rainer Erb: Zunächst sehen wir, dass der Kongress Impulse für neue Kooperationen gesetzt hat. BIOKON als Transmissionsriemen steht hier für Anfragen und Vermittlungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft bereit. Wir werden unser Engagement fortsetzen, um Patentlösungen aus der Natur für die Technik, Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen.
BIOKON bündelt und vernetzt Aktivitäten und Expertenwissen von mehr als 90 Universitäten, Forschungsinstituten, Unternehmen und Einzelpersönlichkeiten in ganz Deutschland und Europa, damit biologische Problemlösungen und Optimierungsstrategien zielgerichtet in neuartige Produkte und Technologien münden.
Weitere Informationen unter http://www.biokon.net und http://www.biomimetics-convention.com .
(Ende)Aussender: | BIOKON - Bionik-Kompetenznetz e. V. |
Ansprechpartner: | Dr. Rainer Erb |
Tel.: | +49-30-4606-8484 |
E-Mail: | kontakt@biokon.de |
Website: | www.biokon.net |