pte20110506024 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Musik entstand durch Babysprache

Ursprung der Musik liegt in der Kommunikation zwischen Mutter und Baby


Geigerin: Musik hat Ursprung in der Babysprache (Foto: aboutpixel.de/K.Gastmann)
Geigerin: Musik hat Ursprung in der Babysprache (Foto: aboutpixel.de/K.Gastmann)

Graz (pte024/06.05.2011/13:25) Der Ursprung von Musik liegt in der "Babysprache". Richard Parncutt, Leiter des Zentrums für Systematische Musikwissenschaft der Karl-Franzens-Universität in Graz, hat mit seinem Team die Wiege der Musik in der akustisch-gestischen Kommunikation zwischen Mutter und Säugling ausgemacht. "Die Babysprache ist eine übertrieben emotionale Sprache", sagt Parncutt im pressetext-Interview. Sie sei komplex, melodisch, rhythmisch und ausdrucksvoll - kurz: musikalisch.

Die Grundlage sieht der Forscher in der klanglich-ausgedrückten Wahrnehmung der Mutter durch den Fötus. Vier Monate vor der Geburt kann der Fötus den Herzschlag der Mutter hören. Dazu kommen der Klang ihrer Atmung, ihrer Stimme, ihre Schritte und ihre Magengeräusche. Das Ungeborene kann über den Gleichgewichtssinn und die eigene Körperwahrnehmung auch die Bewegungen der Mutter registrieren.

Musikpsychologen argumentieren mit Darwin

"Alle diese Laut- und Bewegungsmuster sind abhängig vom Gefühlszustand der Mutter und erhalten damit für den Fötus eine emotionale Qualität", sagt Parncutt. Diese Muster könnten die Grundlage von der Struktur von Musik sein. Beweisen kann der Forscher seine These nicht. "Wenn man die Musikpsychologen der Welt befragt, wird nur spekuliert", sagt Parncutt. Gemeinhin wird die Theorie von Charles Darwin auf die Frage des Ursprungs der Musik angewandt. Demnach machen Männer Musik, um den Frauen zu gefallen.

Parncutt vermutet, dass die Babysprache vor etwa ein bis zwei Mio. Jahren entstand, als das menschliche Gehirn an Größe zunahm. Der Kopf der Babys wurde größer. Deshalb sei menschlicher Nachwuchs aus anatomischen Gründen gezwungen, früher zur Welt kommen. "Die Neugeborenen wurden damit schutzbedürftiger", sagt er. Mutter und Kind brauchten eine aufeinander abgestimmte Form der Kommunikation, um die Sicherheit und das Überleben des Babys zu gewährleisten, so Parncutt weiter.

(Ende)
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