Fusionen und Übernahmen irritieren Mitarbeiter
Offene Kommunikation ist das oberste Gebot bei Kauf von Unternehmen
Geschäft: Firmenübernahmen bringen Probleme (Foto: aboutpixel.de/Paul Hakimata) |
Berlin (pte011/11.05.2011/10:30) Nur ein Drittel der Belegschaft, die passiv mit der Integrationsstrategie in Berührung kommt, ist zufrieden über eine Fusion oder Übernahme des Unternehmens. Das ergab eine Befragung der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting unter Fach- und Führungskräften großer und mittelständischer Unternehmen.
Die Chefs, die maßgeblich an Übernahme und Fusion mitwirken, sind zu 72 Prozent zufrieden mit dem Schritt. "Die Beteiligten haben eine andere Erwartung als die Nichtbeteiligten", erklärt Jan Koppetsch, Merger-Experte bei Steria Mummert Consulting, im Gespräch mit pressetext. Die Mitarbeiter wüssten nicht, welche Abstimmungen nötig seien, etwa zwischen den Anwälten, den Investmentbänkern und den unterschiedlichen Akteuren bei den zwei Unternehmen.
Zielorientierung fehlt
Dass bei Übernahmen und Fusionen soviel Unsicherheiten bei den Belegschaften herrscht, liegt auch daran, dass eine Zielorientierung fehlt. Denn ohne ein festgelegtes Ziel kann auch nicht kommuniziert werden und somit bleiben die Mitarbeiter im Unklaren. Koppetsch hat einige Unternehmensübernahmen begleitet: "Aus meiner Erfahrung kann ich kein Beispiel nennen, wo es so abgelaufen ist, wie es zu wünschen wäre".
Auch die Führungskräfte überbringen ungern schlechte Nachrichten. "Die Kommunikationsstrategie wird stiefmütterlich behandelt", sagt Koppetsch. Wenn sich alle Beteiligten über Integrationsziele im klaren seien, sei die Kommunikation auch kein Problem.
Die Chefriege muss die Mitarbeiter ins Boot holen. In dem Unternehmen, das gekauft wird, sollte die Fusion und deren Folgen schnell kommuniziert werden. Denn die Übernahme durch ein fremdes Unternehmen erzeugt eine unsicheren Atmosphäre. Schlimmstenfalls kündigen Fachkräfte, die das Unternehmen dringend braucht. "Schlechte Kommunikation ist direkte Wertverminderung", sagt Koppetsch.
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