Ärztemangel trotz Massen von Medizinern
Im Problembereich Anästhesie fehlen derzeit 750 Ärzte
Ärztin: Oft nur Teilzeitarbeit (Foto: aboutpxiel.de/Paul Hakimata) |
Berlin (pte019/16.05.2011/13:45) Deutschland bildet jährlich rund 10.000 Mediziner aus und belegt damit international den zweiten Platz. In den USA werden etwa nach Daten der OECD 19.500 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet. "Auch beim Vergleich der Ärztedichte liegt Deutschland mit 3,6 praktizierenden Ärzten pro 1.000 Einwohner weit vorne", sagt Professor Dieter Bitter-Suermann, Vorsitzender der Deutschen Hochschulmedizin.
Dennoch fehlen in deutschen Krankenhäusern mehr als 6.000 Ärzte. Dieser Mangel betrifft insbesondere die Anästhesie. Deutschland fehlen derzeit etwa 750 Anästhesisten, heißt es in einer Studie des Deutschen Krankenhaus Instituts. "Die Situation ist besonders prekär", sagt der Bernd Landauer, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten, gegenüber pressetext.
3.000 Ärzte verlassen jährlich das Land
Einer der Gründe für den Ärztemangel ist die Abwanderung ins Ausland. Etwa 3.000 deutsche Ärzte verlassen das Land und arbeiten vorwiegend in Großbritannien und den skandinavischen Ländern. Eine weitere Ursache ist die schlechte Verteilung der Ärzteschaft. In Großstädten gibt es eine Überversorgung und in ländlichen Gebieten einen Mangel. Der demografische Wandel und die gute medizinische Versorgung treiben die Entwicklung weiter voran.
Ausschlaggebend für den Ärztemangel gerade in der Anästhesie sei auch der wachsende Anteil von Frauen in der Medizin. Diese können Familie und Beruf häufig nur durch Teilzeitarbeit vereinen. Dazu komme, dass die neue Generation der Ärzte eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben anstrebt. Diese Generation lebe nicht mehr, um zu arbeiten, sondern umgekehrt, meint Landauer. Daher arbeiten auch Männer in Teilzeit, weil sie genügend Geld verdienen und ihre Zeit mit der Familie verbringen möchten.
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