pte20110519004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Jeder Vierte macht Falschangaben im Web

Bitkom rät im Sinne der Datensicherheit zum Flunkern


Eingabe: Experten raten falsche Namen zu nutzen (Foto: aboutpixel/A.Schindler)
Eingabe: Experten raten falsche Namen zu nutzen (Foto: aboutpixel/A.Schindler)

Berlin (pte004/19.05.2011/06:10) Jeder Vierte lügt im Social Web bewusst. Nutzer von Facebook oder anderen Internet-Communitys geben zu elf Prozent einen falschen Namen an. Insgesamt hat schon ein Viertel aller Mitglieder von den Sozialen Netzwerken im Internet bewusst Falschangaben gemacht. Elf Prozent denken sich einen Namen aus. Sieben Prozent flunkern, wenn es um ihren tatsächlichen Beziehungsstatus geht. Das ergab eine Forsa-Studie im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom.

"Bei Pflichtangaben wie dem Namen kann es sich durchaus empfehlen, ein Pseudonym zu wählen", sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Der Branchenverband empfiehlt schon lange, mit persönlichen Angaben grundsätzlich sehr bewusst umzugehen. "Man sollte nur jene Angaben machen, die für den Zweck der jeweiligen Community wirklich notwendig sind," sagt Scheer.

Jüngere flunkern öfter

"Insgesamt zeigt die Studie, dass die Nutzer sehr wohl verantwortungsvoll mit persönlichen Daten umgehen", sagt Marcel Bertsch, ein Sprecher des Branchenverbandes im pressetext-Gespräch. Vor allem die jüngere Generation nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau. "Die Jüngeren sind mit dem Internet aufgewachsen, sie haben gelernt: Was man ins Netz stellt, bekommt man nicht einfach wieder gelöscht", sagt Bertsch.

In der Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren machen etwa vier von zehn der Befragten bewusst Falschangaben. Bei den 30-49-Jährigen ist es nur jeder Fünfte. Bei den über 50-Jährigen lügt nur jeder Achte bewusst. Immerhin gibt jeder Zehnte eine falsche Email-Adresse an, einen wesentlichen Unterschied bei den Falschangaben gibt es zwischen Männern und Frauen nicht.

Halb Deutschland ist in Sozialen Netzwerken

Etwa 40 Mio. Bundesbürger sind mittlerweile Mitglied in sozialen Netzwerken, heißt es bei der Bitkom. 2010 waren es erst 30 Mio., innerhalb eines Jahres sind somit zehn Mio. hinzugekommen. "Soziale Netzwerke haben sich in kürzester Zeit von einem Nischenphänomen zum Internet-Standard entwickelt", kommentiert Scheer. "Halb Deutschland ist Mitglied in sozialen Netzwerken."

(Ende)
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