pte20110520016 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Rentenniveau in Deutschland sinkt weiter

Je jünger der Jahrgang, umso weniger Renten-Entgeltpunkte


Rentner: Die goldenen Zeiten sind vorbei (Foto: aboutpixel.de/Hans-Jörg Nisch)
Rentner: Die goldenen Zeiten sind vorbei (Foto: aboutpixel.de/Hans-Jörg Nisch)

Berlin (pte016/20.05.2011/13:30) Forscher von der Hans-Böckler-Stiftung berechneten die Entwicklung der Renten-Entgeltpunkte für die Jahrgänge 1940 bis 1974. Für fast alle Gruppen stellen die Wissenschaftler einen Rückgang fest. So hatten zwischen 1940 bis 1944 geborene westdeutsche Männer im Alter von 43 Jahren im Schnitt 23 Punkte gesammelt. 20 Jahre jüngere Männer kamen in diesem Alter bloß auf 18. "Das Rentenniveau wird weiter sinken", erklärt Rainer Jung, Sprecher der Hans-Böckler-Stiftung, gegenüber pressetext.

Bei ostdeutschen Männern sanken die Anwartschaften noch stärker. Nur unter westdeutschen Frauen blieb ein Rückgang aus, weil ihre Erwerbsbeteiligung stieg. Dabei zeigte sich in allen Gruppen: Die Ungleichheit der Rentenauszahlungen wird zunehmen. "Wir werden uns wieder mit dem Thema Altersarmut beschäftigen müssen", sagt Jung.

Später Berufseinstieg und Arbeitslosigkeit

Jüngere sammeln durch späteren Berufseinstieg und Phasen von Arbeitslosigkeit zusehends weniger Renten-Entgeltpunkte. Die Rentenversicherung ist auf langjährige Beitragszahlungen angelegt. Das Problem ist: Viele Erwerbstätige haben nur noch mit Unterbrechungen einen versicherungspflichtigen Job.

Die Verlängerung der Ausbildung spielt auch eine Rolle. Die Menschen zahlen bei späterem Jobbeginn auch später in die Kasse. Zudem schlagen sich die Probleme am Arbeitsmarkt bei den Entgeltpunkten nieder. Zeiten ohne Job summieren sich bei den Deutschen. Jüngere Jahrgänge trifft das härter.

Wer etwa zwischen 1940 und 1944 geboren wurde, blickte mit 43 Jahren im Durchschnitt auf zwei Monate in Arbeitslosigkeit zurück, heißt es in der Studie Hans-Böckler-Instituts. Die von 1960 bis 1964 Geborenen waren bis zu diesem Alter bereits durchschnittlich 19 Monate ohne Job.

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