Deutsche fordern mehr Angebote für Kinderbetreuung
Modell des männlichen Ernährers ist überholt, Frauen wollen arbeiten
Frau im Job: Alleinverdiener haben es schwer (Foto: aboutpixel.de/St. Petrat) |
Berlin (pte001/21.05.2011/06:05) Damit alleinerziehende Mütter mehr Zeit für eine Berufstätigkeit haben, plädieren 95 Prozent der Deutschen für zusätzliche Betreuungsangebote der Kinder durch den Staat. Zur Finanzierung wäre jeder Zweite bereit, auf staatliche Leistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich zu verzichten. Dies zeigt eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
"Um der drohenden Altersarmut zu entgehen, brauchen wir mehr Vollzeitstellen für Mütter oder zumindest flexiblere Teilzeitarbeit", sagt Liz Mohn, Vorsitzende der Expertenkommission Familie. Die Kinderbetreuung sollte nach der Elternzeit bis weit zur neunten Klasse gewährleistet sein.
Kinderbetreuung sollte sicher sein
Fast die Hälfte der befragten Familien und fast 60 Prozent der Alleinerziehenden mit Kindern unter 14 Jahren rechnen damit, im Alter von staatlichen Geldern abhängig zu sein. "Zur Bereinigung der Misere wird eine sichergestellte Betreuung der Kinder der Dreh- und Angelpunkt", sagt Volker Oetzel von der Bertelsmannstiftung in einem pressetext-Gespräch.
Das sei vor allem wichtig, um die Akademikerinnen mit Kindern wieder in den Job zu bringen. Die Verantwortung liege nicht alleine in der Politik. "Die Regierung kann nur den Rahmen setzen", sagt Oetzel. Das könne etwa über steuerliche Vergünstigungen für Unternehmen laufen, die sich um Familienfreundlichkeit bemühen.
Ostdeutsche Frauen innovativer
Dass Frauen Karriere machen, ist für die Deutschen inzwischen selbstverständlich: Für sechs von zehn Befragten ist der männliche Alleinverdiener ein Auslaufmodell. Der erste Grund dafür ist allerdings nicht die Gleichberechtigung sondern Geldnot. Dementsprechend ist die finanzielle Situation alleinerziehender besonders bedrückend.
Doch immerhin 30 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Frauen grundsätzlich berufstätig und gleichberechtigt sein sollten. Die Verwirklichung der Frau spielt in Ostdeutschland eine größere Rolle als im Westen. Im Osten halten es 17 Prozent für wichtig, dass Frauen auch Karriere machen können. Im Westen meinen dies lediglich fünf Prozent.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Oranus Mahmoodi |
Tel.: | +49-30-29770-2519 |
E-Mail: | mahmoodi@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |