Monopolstellung von Zeitungen bürgt für Qualität
Geringerer wirtschaftlicher Druck wirkt sich positv auf Printmedien aus
Zeitungen: Weniger Wettbewerb, mehr Qualität (Foto: aboutpixel/H. Hasselberg) |
Münster (pte020/21.06.2011/12:40) Konkurrenz belebt nicht das Geschäft - zumindest ist es bei Tageszeitungen so. Das ergab eine Studie des Kommunikationswissenschaftlers Frank Marcinkowski von der Universität Münster. Dazu nahm er insgesamt 66 Regionalzeitungen unter die Lupe, 32 davon in einer Monopolstellung, 34 mit genau einer Konkurrenzzeitung im Kreisgebiet. "Die meisten Merkmale sind vollständig unabhängig davon, ob eine Zeitung im Wettbewerb steht. Aber wenn es einen Zusammenhang gibt, stehen die Monopolisten besser da", sagt Frank Marcinkowski. Und das gelte vor allem für die Qualität der Zeitung.
Die Qualität maß er durch die Zahl der "O-Ton"-Geber, die Themenvielfalt und die Vielfalt der behandelten Orte und die politische Ausgewogenheit. Und auch hier zeigte sich: Je weniger intensiv der Wettbewerb war, desto besser schnitten die Zeitungen ab. "Ein Monopolist kann seine Redaktion besser stellen als eine Konkurrenzzeitung, die sich die verkaufte Auflage mit einer anderen Zeitung teilen muss", sagt Walter Schütz, Kommunikationswissenschaftler mit Ehrendoktor von der Universität Münster, in einem pressetext-Gespräch.
Anzeigen-Auflagen-Spirale
Es gibt das Prinzip der Anzeigen-Auflagen-Spirale. "Die Auflage einer Zeitung in einem bestimmten Gebiet lässt sich nicht mehr erhöhen, dann sind wirtschaftlichen Zwänge zu hoch", sagt Schütz. Auflagenstarke Zeitungen arbeiteten mit besseren wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen. "Sie hat höhere Einnahmen und durch die hohe Auflage ein höheres Anzeigenaufkommen und damit deutlich bessere Möglichkeiten, ein besseres Produkt anzubieten", sagt Schütz.
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