pts20130222012 Auto/Verkehr, Unternehmen/Wirtschaft

Landwirte investieren stärker in Technik

Mehr Traktorenzulassungen in Österreich


Graz (pts012/22.02.2013/11:00) Obwohl das landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft im Jahr 2012 um 10,2 % gesunken ist, ist der landwirtschaftliche Traktorenmarkt um rund 7 % auf 7.458 Einheiten gestiegen. Auch in die Erntetechnik wurde kräftig investiert. So bedeuten 198 neu zugelassene Mähdrescher einen Zuwachs von 20 %. Alle Daten gehen aus der aktuellen Zulassungsstatistik der Fachzeitschrift "Der fortschrittliche Landwirt" hervor: http://www.landwirt.com/traktoren

Heimische Traktoren besonders gefragt

Steyr bleibt dank eines starken "Dezember-Finishs" mit einem Marktanteil von 21,2 % die Nummer 1. John Deere hat mit 17,8 % Marktanteil einen historischen Rekord erzielt, muss sich aber weiterhin mit der Rolle des Jägers abfinden. Im Schatten dieser beiden Rivalen um die Marktführerschaft konnten auch New Holland und Massey Ferguson deutlich an Marktanteil zulegen.

Die Landmaschinenverkäufer starteten anfangs durchwegs mit vollen Auftragsbüchern ins Jahr 2012. So betrug in den ersten drei Monaten die Steigerung über 15 %. Im April geriet der Verkauf erstmals ins Stocken, da Spätfröste und später die andauernde Trockenheit gebietsweise zu großen Ernteausfällen führten. Ab August versuchten einige Verkaufshäuser, ihre Umsatzziele für das laufende Jahr doch noch mit attraktiven Preisangeboten zu erreichen. Das belebte den Markt, da weitere Mitbewerber gezwungen waren, ihre Preise zu senken, um keine Marktanteile zu verlieren. Die Kunden profitierten von diesen Preiskämpfen. Schließlich kam es dann im letzten Quartal zum großen Showdown um die Nummer 1. Dieser Zieleinlauf Ende 2012 war quasi eine Neuauflage des Jahres 2010. Schon damals kam es im Dezember dieses Jahres zu einem Wettrennen zwischen den beiden Marken Steyr und John Deere.

Landtechnikexperten sind sich aber einig, dass die dazu notwendigen Marketingmaßnahmen den Markt "künstlich" nach oben treiben.
Nicht alle Traktorenhersteller hatten Grund zum Jubeln. Besonders schlimm erwischte es die deutsche Image-Marke Fendt. Das im Allgäu beheimatete Unternehmen musste im Jahr 2012, nach einem überaus erfolgreichen Jahr 2011, die mit Abstand größten Verluste verkraften. Ein Minus von 6,4 % Marktanteil entspricht nahezu einer Halbierung des Marktanteils.

Ausblick auf 2013

Laut Auskunft der Verantwortlichen der verschiedenen Traktormarken starten alle wie 2012 großteils mit gefüllten Auftragsbüchern ins Neue Jahr. Wenn es zu keinen inneren und äußeren Störeinflüssen kommt, dürfte der Markt weiter stabil bleiben. Mit rund 7.000 Traktoren liegt der österreichische Traktormarkt, verglichen mit anderen europäischen Ländern, auf einem sehr hohen Niveau.

Verschiedene Indizien weisen darauf hin, dass zukunftsorientierte Betriebe optimistisch in die Zukunft blicken. Trotzdem beobachten viele Landwirte die bevorstehenden Veränderungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) mit Sorge. Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor für die künftige Investitionsbereitschaft der Landwirte ist die Diskussion um die Pauschalierungsverordnung und um die Einheitswert-Neufeststellung für 2014.



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