Reichtum der arabischen Dichtung in Wien
Autorinnen aus der Golfregion präsentieren Symphonie Rub al-Chali am 2./3. Dezember 2015
Wüste im Oman (© www.schulz-aktiv-reisen.de) |
Wien (pts007/25.11.2015/09:15) Zwölf arabische Autoren und Journalisten aus dem Königreich Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), die Mehrheit davon Frauen, kommen zur ersten europäischen Tagung für arabische Literatur nach Wien. Eingeladen wurden Sie vom PEN-Club Austria, der damit ein Zeichen gegen die zunehmende Islamfeindlichkeit in Europa setzen will. Die Autorinnen, darunter Universitätsprofessoren und Geschäftsfrauen, zeigen ein völlig anderes Bild des Mittleren Ostens und werden am 2. und 3. Dezember 2015 den ganzen Reichtum der zeitgenössischen arabischen Dichtung präsentieren. http://www.penclub.at
Die zweitägige Veranstaltung ist eine absolute Premiere, nicht nur für Österreich, sondern auch für Europa. Zum ersten Mal kommen hierzulande Autorinnen und Journalistinnen zu Wort, die große Werke publiziert haben und teilweise selbst in ihrer Heimat totgeschwiegen werden. Der österreichische PEN-Club, namentlich Präsident Helmuth A. Niederle und die PEN-Beauftragte für arabische Literatur, Ishraga Mustafa Hamid, holen damit die moderne und vielfältige Dichtkunst der arabischen Welt vor den Vorhang, die alles andere als rückständig ist.
Einige der ganz großen Dichterinnen und Dichter der arabischen Halbinsel sind mit dabei, so etwa der Präsident der Schriftstellervereinigung des Oman, Khamis Rashid Said Al Adawi, die Präsidentin der Organisation ArabSocialResponsibility, Kaltham Abdulla Salim, die Autorinnen Aisha Mohammed Majid Alsaifi und Hissa Abdulla Saaed Al Basdi (Oman) und Hamda Khamis Ahmed aus den VAE. Die Tagung wird mit einer Pressekonferenz in den Räumlichkeiten des PEN-Club am Mittwoch, 2. Dezember, um 9 Uhr eröffnet und findet mit einer großen Buchpräsentation und Lesung "Symphonie der Rub al- Chali" am Donnerstag um 19 Uhr in der Concordia ihren Höhepunkt. Die Veranstaltungen sind frei zugänglich.
Gedichte statt Bomben
Mit der Veranstaltung protestieren der PEN-Club Austria und seine arabischen Partner auch gegen die zunehmend kriegerische Rhetorik in der Politik und in der Region. "Auf 9/11 haben die Staaten der nördlichen Hemisphäre mit dem Konzept des 'Global War on Terror' geantwortet. Nach und nach steigen in Syrien und im Irak weitere Staaten ein, um mit Bomben eine Veränderung in ihrem Sinne herbeizuzwingen. Dieses Experimentierfeld für neue Waffen wird IS, Al-Kaida und ihre Verbündeten oder ähnlich ausgerichtete Organisationen aber nicht besiegen", betont der PEN-Club.
"Gegen den Terrorismus hilft keine globale Kriegserklärung. Ob Staatsaufbau in Libyen, Reform der Sicherheitskräfte in Nigeria oder Bekämpfung des Drogenschmuggels in der Sahelregion - der Schlüssel zum Frieden liegt auf jenem Feld, das im weltweiten Antiterrorkampf bisher völlig vernachlässigt wurde, in der Zusammenarbeit aller Kräfte und im Dialog mit allen Beteiligten. PEN-Präsident Niederle: "Wenn man eine andere, eine bessere Welt will, dann muss man jene Stimmen hören, die seismographisch auf Veränderungen reagieren: die Stimmen der Poesie."
Laut Ishraga Mustafa Hamid macht das Projekt "Rub al-Chali" (Arabische Wüste) Stimmen hörbar, die den Dialog wollen und die wissen, es gibt Lieder zu singen, jenseits der Terrors, jenseits der Waffen und der Vernichtung. "Zum ersten Mal kommen Autorinnen und Autoren aus der Golfregion nach Österreich und lassen uns an dem faszinierenden Reichtum ihrer Poesie teilhaben. Sie sprechen nicht über in den Himmel wachsende Häuser, und sie ergehen sich auch nicht in Allmachtsphantasien, sondern sie lassen in Sprachbildern ihre Liebe für die Welt erkennen." http://meta-katalog.eu/Record/000121940frso
Information:
Helmuth A. Niederle
Ishraga Mustafa Hamid
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