pte20170124029 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Satire-News bieten Politik-Muffeln echten Zugang

Meinungsbildnerische Auswirkungen bislang großteils unterschätzt


Zeitungen: Satire festigt politische Einstellung (Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)
Zeitungen: Satire festigt politische Einstellung (Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)

Columbus (pte029/24.01.2017/13:55) Satirische Nachrichten haben erhebliche Auswirkungen auf Menschen, die ansonsten politische News vermeiden würden. In der Folge könnten die Beiträge für diese Gruppe einen Zugang zu ernstzunehmenden Tagesthemen darstellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forschungsarbeit der Ohio State University http://osu.edu .

Interesse an Politik

Satire hat trotz des humorvollen Beigeschmacks signifikante politische Auswirkungen auf ihre Leser und Zuschauer. Die Studie zeigt, dass Menschen satirische Nachrichten nach ihrer bereits existierenden politischen Einstellung auswählen (liberal oder konservativ) und dass das bloße Betrachten solcher satirischen News die politische Haltung genauso verstärkt wie seriöse Nachrichten.

Menschen, die nur wenig Interesse an Politik haben, konsumieren zudem viel lieber satirische Nachrichten anstelle ernstzunehmender News. "Satirische Nachrichten sind von Bedeutung. Sie sind nicht nur unterhaltsam, sie haben auf das Publikum auch Auswirkung im echten Leben", erklärt Studienautorin Silvia Knobloch-Westerwick von der Ohio State University.

Politisches Interesse

An der Studie nahmen 146 College-Studenten teil, denen unter anderem eine Vielzahl von Nachrichten-Clips präsentiert wurden. Sie sollten zudem Angaben über ihr politisches Interesse machen und dann auswählen, welche Videos für sie am ansprechendsten wirkten. Es zeigte sich, dass die Probanden, die das geringste Interesse an Politik angegeben hatten, öfter als die anderen Teilnehmer satirische Clips als ihre Favoriten auswählten.

"Die Ergebnisse zeigen, dass satirische News für Menschen, die zurzeit eher wenig an Politik interessiert sind, ein Zugang zu ernsthaften Nachrichten sein könnten", so Knobloch-Westerwick. "Satirische Nachrichten beschäftigen Menschen, die ansonsten politische News vermeiden würden", unterstreicht die Studienautorin abschließend.

(Ende)
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