pts20170625004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Bluthochdruck mit schwereren Formen von Parkinson verbunden

Thema auf dem 3. Kongress der European Academy of Neurology in Amsterdam


Amsterdam (pts004/25.06.2017/09:00) Dass es eine Verbindung zwischen zu hohem Blutdruck und der Parkinson-Krankheit geben könnte, vermuten Forscher schon länger. So hatten etwa Forscher der Universität Basel schon 2008 publiziert, dass bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck offenbar auch das Risiko, an Parkinson zu erkranken, reduzieren. Wie die beiden Krankheitsbilder aber genau assoziiert sind, war bislang unbekannt.

Nun konnte ein britisch-italienisches Forscherteam den Zusammenhang aufzeigen und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten von Parkinson-Patienten liefern. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit Hypertonie schwerere Formen von Morbus Parkinson haben als Patienten mit normalem Blutdruck", berichtete Dr. Beniamino Giordano vom Londoner Kings College auf dem 3. Kongress der European Academy of Neurology (EAN) in Amsterdam.

Für die Studie durchforsteten die Wissenschafter die weltumspannende Datenbank der Parkinson's Progression Markers Initiative (PPMI), die vom amerikanischen Schauspieler und Parkinson-Patienten Michael J. Fox gesponsert wird. Ihr Hauptaugenmerk galt dabei vor allem der Frage, ob und wie weit sich bestimmte Parkinson-Marker bei Frühstadium-Patienten mit und ohne erhöhten Blutdruck unterschieden. Untersucht wurden unter anderem motorische und nicht-motorische Symptome, neurologische Parameter, diverse Biomarker und der Dopaminstatus. "Dabei hat sich gezeigt, dass Patienten mit Hypertonie stärkere motorische Symptome wie Muskelstarre oder eine Verlangsamung der Willkürmotorik sowie eine verminderte Aufnahmefähigkeit in den betroffenen Basalganglien zeigen. Allerdings sind dies noch vorläufige Daten, weitere Analysen werden nötig sein, um die Zusammenhänge zwischen Parkinson und Bluthochdruck zu erhellen", so Dr. Giordano.

Dr. Giordano arbeitet derzeit im Team der Neurodegeneration Image Group unter der Leitung von Prof. Marios Politis in London. Die Untersuchungen wurde mit Unterstützung von Dr. Gennaro Pagano und Prof. Nicola Ferrera, Präsident der Italienischen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie.

Diese Erkenntnisse könnten nicht zuletzt für die Behandlung von Parkinson einen wichtigen Impuls liefern: "Die Ergebnisse legen nahe, dass ein optimales Bluthochdruck-Management auch zur Verbesserung von Parkinson-Symptomen führen kann", so das Resümee der Studienautoren.

Quelle: 3rd EAN Congress Amsterdam 2017, Abstract Giordano et al., Hypertension and Parkinson's disease

(Ende)
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