pte20171129001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Hirnstimulation verbessert Kognition bei Parkinson

Wissenschaftler weisen neuen Signalweg mit Niederfrequenzen nach


Gehirn-Screens: deutlicher Unterschied bei Stimulation (Foto: bit.ly/2jrwAKM)
Gehirn-Screens: deutlicher Unterschied bei Stimulation (Foto: bit.ly/2jrwAKM)

Iowa City (pte001/29.11.2017/06:00) Seltene intraoperative Hirnaufnahmen haben Hinweise darauf geliefert, dass die niederfrequente Stimulierung einer tiefen Gehirnregion die kognitive Funktion bei Parkinson-Patienten verbessern könnte. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Iowa Neuroscience Institute der University of Iowa http://bit.ly/2jrwAKM im Zuge einer multidisziplinären Studie. Die in "Brain" veröffentlichten Ergebnisse legen auch nahe, dass dieses Verfahren das Potenzial zur Behandlung anderer kognitiver Erkrankungen hat.

Verhalten positiv beeinflussen

Die aktuelle Studie liefert die ersten direkten Beweise für eine Verbindung im menschlichen Gehirn zwischen dem denkenden Teil, dem frontalen Kortex und einer tieferen Struktur, dem subthalamischen Nukleus (STN). Dieser spielt eine Rolle bei der Kontrolle von Bewegung. Die Ergebnisse zeigen auch, dass eine Stimulation des STN mit niedrigen Frequenzen die Leistung der Patienten bei einfachen kognitiven Aufgaben verbessert, die normalerweise durch Parkinson beeinträchtigt sind.

Laut Forschungsleiter Nandakumar Narayanan kommt es nur selten vor, dass eine neue Verbindung im Gehirn entdeckt wird. "Es gab seit rund einem Jahrzehnt Vermutungen. Wir haben erstmals im Experiment nachgewiesen, dass dieser direkte Signalweg bei Menschen existiert und funktioniert. Wenn wir den STN stimulieren, verändert sich die Aktivität des frontalen Kortex. Wir gehen daher davon aus, dass es sich um diesen Signalweg handelt." So sei es möglich, das Verhalten positiv zu beeinflussen und die kognitive Funktion verbessern.

Gehirnverbindungen entschlüsselt

Den Forschern gelang es, die Gehirnverbindung zu entschlüsseln, indem sie die Gehirnaktivität bei verschiedenen OPs zur Implantation von Elektroden zur Tiefenhirnstimulation beoachteten. Spezielle aufzeichnende Elektroden wurden in den Gehirnen der Patienten platziert. Sie ermöglichen zusätzlich eine direkte Aufnahme der Gehirnaktivität bei Patienten, die während des gesamten Eingriffs wach und keinem zusätzlichen Risiko ausgesetzt sind. Weitere Tests wiesen die Wirksamkeit der Stimulation des Gehirns nach.

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