Rodung des Regenwaldes schadet Wirtschaft
Längere Trockenzeiten erschweren Ackerbau - Ökonomischer Erfolg laut Experten nur kurzfristig
Brennender Regenwald: Zerstörung schadet Wirtschaft (Foto: pixabay.com, skeeze) |
Jena (pte003/29.08.2019/06:10) Die Zerstörung des brasilianischen Regenwalds durch Brandrodung hat nicht nur eine verheerende Wirkung auf die Umwelt, sondern wird auch langfristig der Wirtschaft des Landes schaden. Das sagt Susan Trumbore, Direktorin am Max-Planck-Institut für Biogeochemie http://mpg.de , die sich mit dem Thema Kilmawandel und der momentanen politischen Situation in Bezug darauf beschäftigt. "Ein Verlust des Regenwaldes würde den Wasserhaushalt ganz Südamerikas stark beeinflussen, weil dort der größte Teil des Regens durch den Regenwald zirkuliert. Wir müssten mit zunehmenden Dürren rechnen und deutlich eingeschränkten Möglichkeiten, Ackerbau zu betreiben", warnt die Forscherin.
Trockenzeiten werden länger
Der amtierende Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, argumentiert, dass die Abholzung des Regenwaldes die Wirtschaft ankurbeln wird. Weil Industrienationen ihre eigenen Wälder großteils gerodet haben, könne Brasilien das auch mit Recht tun. Trumbore sieht diese Einstellung aber als zu kurz gegriffen. Denn durch den Klimawandel würde letztlich die Landwirtschaft leiden, wodurch der kurzfristige ökonomische Erfolg durch mehr Nutzflächen nicht lange anhielte.
"Das lässt sich jetzt bereits in dem Bogen der Entwaldung beobachten, in dem bereits große Flächen abgeholzt sind. Dort dauert die Trockenzeit schon einen Monat länger, weil Nutzpflanzen weniger Wasser verdunsten und so die Menge des Wassers im hydrologischen Kreislauf sinkt", gibt Trumbore zu bedenken. Durch längere Trockenzeiten und Dürreperioden würde es auch immer schwieriger werden, Städte mit Wasser zu versorgen.
Brände haben sich verdoppelt
Trumbore sieht in der radikalen Einstellung Bolsonaros gegenüber dem Regenwald eine große Bedrohung für das globale Klima. Auch die Vielfalt von Pflanzen und deren Früchten würde darunter leiden, selbst wenn die abgeholzten Flächen in Zukunft wieder landwirtschaftlich genutzt würden. Da der Regenwald in diesem Jahr von doppelt so vielen Bränden betroffen war wie 2018 und die Feuer vermutlich von Menschen gelegt wurden, sei es äußerst wichtig, diese Entwicklung schnell aufzuhalten.
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