Bauarbeiten bei IKEA am Westbahnhof laufen wieder
Nach Corona-bedingter Pause werden die Arbeiten fortgeführt
Bauarbeiten erfolgen aktuell im Untergrund (Foto: IKEA) |
Vösendorf (pts018/22.04.2020/12:05) Die Corona-bedingte Zwangspause war eine plötzliche Zäsur. Vor Ostern sind die Bauarbeiten für das innovative IKEA-Projekt am Wiener Westbahnhof langsam wieder angelaufen - und zwar gleich recht spektakulär. Mittlerweile tut sich einiges: Das Containerdorf in der Langauerstraße ist fast fertig. Und die beiden kleineren Bäume in der Gerstnerstraße sind in den Auer-Welsbach-Park übersiedelt.
Eine Weile waren die Bauarbeiten stillgestanden. Nun wird wieder gebaut - und zwar unterirdisch. Dort, wo im Herbst Spundwände und Bohrpfähle in den Boden versenkt wurden, wird nun Stück für Stück der Keller ausgehöhlt. Nötig ist diese recht spektakuläre Bauweise aus statischen Gründen, denn genau unter dem extrem begrenzten Baufeld verläuft die Tunnelröhre der U3. Und die darf sich nicht bewegen. Zahllose Sensoren messen jede noch so minimale Erschütterung und Bewegung.
Die U-Bahn-Röhre ist auch für die Bauweise verantwortlich: Wenn zwischen den Spundwänden jeweils das Abbruchmaterial, das in den Keller verfrachtet wurde, abgegraben und abtransportiert wird, wird gleichzeitig unter dem sogenannten Deckel (der Gebäudedecke auf Mariahilferstraßenniveau) ein Teil der Bodenplatte betoniert. Das stellt sicher, dass immer das gleiche Gewicht auf der Röhre lastet.
Selbstverständlich gelten am Bau alle Vorgaben, die die Regierung aufgrund der Corona-Infektionsgefahr beschlossen hat. Die COVID-19-Maßnahmen auf der IKEA-Westbahnhofbaustelle folgen der "Handlungsanleitung der Sozialpartner für den Umgang mit Baustellen aufgrund von COIVD-19" vom 26.3.2020. Die Baufirma trägt für die Sicherheitsvorkehrungen für die Mitarbeiter am Bau Sorge (Schutzausrüstung, Mindestabstand, Anzahl der Menschen an einem Ort, Hygienebestimmungen).
Bäume in den Auer-Welsbach-Park verpflanzt
Die Wiederaufnahme der Bauarbeiten hat für die Anfahrt eines besonderen Geräts gesorgt: Die MA42 hat zwei der kleineren Bäume in der Gerstnerstraße in den Auer-Welsbach-Park versetzen lassen. Damit das überhaupt möglich wurde, ist eine Spezialmaschine extra aus Polen angereist. Sie hat für den sorgsamen Aushub der beiden Bäume samt ihrem Wurzelstock gesorgt. Nun werden sie im Park leben. IKEA hatte die Versetzung behördlich angefragt, um auf dem extrem beschränkten Baufeld, das nur von dieser Seite für schweres Gerät zugänglich ist, hantieren zu können, ohne die großen alten Bäume zu gefährden.
Parallel ist in den vergangenen Tagen in der Langauergasse auf den bisherigen Parkplätzen ein Baucontainerdorf errichtet worden: Diese Baustelleneinrichtungsfläche dient für Baubürocontainer, Mobil-Toiletten und dergleichen mit maximal 270 Quadratmetern Fläche. Nach Abschluss aller Arbeiten finanziert IKEA dort übrigens die Errichtung einer für die Nachbarn attraktiven Erholungsfläche. Dies ist im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags geregelt.
Innovativ, einzigartig und enorm grün
IKEA eröffnet im Sommer/Herbst 2021 am Westbahnhof das innovativste Einrichtungshaus, das es aktuell in der IKEA-Welt gibt. Es wird einen positiven Beitrag zum Mikroklima leisten, autofrei sein und völlig neue Wege beschreiten. Entwickelt wurde das auffällige Gebäude gemeinsam mit dem Wiener Architekturbüro querkraft architekten. Die Hochbauarbeiten sind am Laufen. Das Einrichtungshaus am Westbahnhof ist das außergewöhnlichste Haus, das IKEA jemals geplant hat: Mit insgesamt 160 Bäumen an allen vier Fassadenseiten und auf dem Dach sticht es nicht nur optisch heraus.
Das Gebäudekonzept soll zum Kommen und Verweilen einladen - im Inneren und auch auf der Dachterrasse. Diese bietet einen herrlichen Blick über Wien und wird neben einem gastronomischen Angebot auch öffentlich und ohne Konsumzwang zugänglich sein. Das siebengeschossige Gebäude wird auf insgesamt fünf Ebenen ein vollwertiges IKEA-Einrichtungshaus beherbergen. 250 Mitarbeiter sind für die Kunden da. Ein ansprechendes Food-Angebot bringt modernes und gesundes schwedisches Flair.
An der Mariahilferstraße ziehen vier Geschäfte, die es früher schon an diesem Standort gab, mit ein. Das belebt die Fassadenseite und sorgt für Abwechslung. In die oberen beiden Etagen kommt ein Hostel der Accor Marke JO&JOE.
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