pta20200819006
Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt

Addiko Bank AG: Addiko Gruppe mit 1H20 Nettoverlust von EUR -12,2 Mio.

Portfolioqualität und Kapitalquote bleiben robust

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Wien (pta006/19.08.2020/07:25 UTC+2) -

* 1H20 Ergebnis nach Steuern von EUR -12,2 Mio. (1H19: EUR +20,2 Mio.)
* Ergebnis nach Steuern des zweiten Quartals verbesserte sich auf EUR -3,8 Mio. gegenüber EUR -8,4 Mio. des ersten Quartals 2020
* Risikokosten stiegen in den ersten sechs Monaten auf EUR -29,2 Mio. und reflektieren das makroökonomische Umfeld entsprechend IFRS 9
* Operatives Ergebnis vor Kreditrisikokosten um 14,5% gegenüber dem Vorjahr auf solide EUR +27,6 Mio. gestiegen, beeinträchtigt durch negative Auswirkungen von Covid-19 im zweiten Quartal
* Eigenkapitalrentabilität (@14,1% CET1 Ratio) auf -1,0% gefallen (JE19: 5,6% bereinigt um Einmaleffekte)
* NPE-Quote bei 3,6%, NPE-Deckung durch Risikovorsorgen stabil bei 73,2%
* Deutlich gestärkte CET1 Ratio von 19,0% (IFRS 9 fully-loaded CET1 Ratio bei 18,2%) nach Abzug der für 2019 vorgeschlagenen Dividende
* Ausblick 2020 aktualisiert; mittelfristige Ziele werden nach weiterer Klarheit über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie überprüft

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Wien, 19. August 2020 - Die Addiko Gruppe, eine auf Konsumenten und SME spezialisierte Bank mit Hauptsitz in Österreich, hat heute ihr ungeprüftes Ergebnis für das erste Halbjahr 2020 veröffentlicht und einen Nettoverlust von EUR -12,2 Mio. (1H19: EUR +20,2 Mio.) ausgewiesen. Das Ergebnis nach Steuern ist durch ein solides operatives Ergebnis, eine erfolgreiche Kostenoptimierung und einem deutlichen Anstieg der Risikovorsorge gekennzeichnet, der hauptsächlich mit den makroökonomischen Erwartungen aufgrund von Covid-19 verbunden ist. Trotz des negativen Ergebnisses belief sich die CET1 Quote (IFRS 9 fully-loaded/ unter Vollanwendung der CRR) auf 18,2% und spiegelt damit die gestärkte Kapitalposition der Bank wider. Das Refinanzierungsprofil blieb stabil, die Liquidität solide. Die robuste Qualität der Kreditportfolios wurde erfolgreich beibehalten und die Kreditvergabekriterien verschärft, um der strategische Grundprämisse mit Priorität auf einer nachhaltigen Portfolioqualität vor Neugeschäft und Volumenwachstum zu entsprechen.

"In dieser beispiellosen globalen Krise hält die Addiko Gruppe zielstrebig an ihrer Herangehensweise fest, Kunden bei ihren finanziellen Herausforderungen zu unterstützen, ihnen einen reibungslosen Zugang zu Moratorien zu ermöglichen, gezielte Programme zu fördern und dabei zu helfen, weiterhin auf einfache Weise fundierte Finanzentscheidungen zu treffen. Für uns war und ist es wichtig, die Kontinuität in der Geschäftstätigkeit der Bank in diesen herausfordernden Zeiten sicherzustellen. Ich bin allen Mitarbeitern sehr dankbar, da sie sich rasch auf die neuen Umstände eingestellt haben. Das Führungsteam von Addiko konzentriert sich weiterhin voll und ganz auf das Wesentliche, die beschleunigte Umsetzung unserer etablierten Strategie, die Verbesserung unserer digitalen Kompetenzen und eine nachhaltige Kostenbasis bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung einer robusten Portfolioqualität. Ich bin zuversichtlich, dass wir dadurch zusätzlichen Wert für unsere Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter schaffen können.", sagte Csongor Németh, CEO der Addiko Bank AG.

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Erstes Halbjahr 2020 durch Fokus auf Kostenoptimierung und Aufrechterhaltung des Risikoprofils gekennzeichnet

Das Ergebnis nach Steuern in Höhe von EUR -12,2 Mio. (1H19: EUR +20,2 Mio.) war in erster Linie auf einen Anstieg der Risikovorsorge auf EUR -29,2 Mio. aufgrund von Modellanpassungen nach IFRS 9 im Hinblick auf die makroökonomischen Erwartungen zurückzuführen, während die rein operativen Risikokosten besser als erwartet ausfielen. Das operative Ergebnis vor Kreditrisikokosten für das erste Halbjahr hat sich im Jahresvergleich um 14,5% auf EUR +27,6 Mio. (1H19: EUR +24,1 Mio.) verbessert.

Addiko setzte die etablierte Fokusstrategie fort und steigerte den Anteil der beiden Fokusbereiche Konsumenten und SME auf 63% der Bruttokundenforderungen (1H19: 60%). Der Gesamtumfang der nicht notleidenden Bruttokundenforderungen verringerte sich im zweiten Quartal auf EUR 3.758 Mio. (1Q20: EUR 3.845 Mio.), in erster Linie als Folge des planmäßigen Abbaus des Nicht-Fokus Bereichs. Das Volumen der genannten Fokusbereiche blieb stabil, was auf eine geringere Kreditnachfrage und verschärfte Kreditvergabekriterien für Neugeschäft zurückzuführen war.

Das Nettozinsergebnis ging um 2,6% auf EUR 88,6 Mio. (1H19: EUR 91,0 Mio.) vor allem infolge des Rückgangs des Neugeschäfts zurück, die entsprechende NIM (Nettozinsergebnis / Ø Aktiva) blieb mit 2,97% stabil (1H19: 2,97%). Aufgrund von geringeren sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten sank das Provisionsergebnis auf EUR 28,9 Mio. (1H19: EUR 32,0 Mio.), während die betrieblichen Aufwendungen im Jahresvergleich um 12,9% auf EUR -83,3 Mio. (1H19: EUR -95,6 Mio.) deutlich gesenkt wurden. Dies ist eine Folge der konsequenten Durchführung von Effizienzprogrammen, Covid-19 bedingten Ausgabenkürzungen sowie dem Verzicht von Bonusrückstellungen für das erste Halbjahr 2020. Die daraus resultierende Cost-Income-Ratio verbesserte sich daher gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 70,9% (1H19: 77,8%).

Die notleidenden Bruttokundenforderungen (NPE) beliefen sich im ersten Halbjahr auf EUR 244,3 Mio. und blieben somit im Vergleich zum ersten Quartal 2020 (1Q20: EUR 239,2 Mio.) weitgehend stabil, während sie gegenüber dem Vorjahr (JE19: EUR 276,5 Mio) reduziert wurden. Die NPE-Quote betrug 3,6% (JE19: 3,9%) bei einer stabilen NPE-Deckung durch Risikovorsorgen von 73,2% (JE19: 73,8%). Die Rückstellungsdeckung für nicht notleidende Forderungen in Stage 1 & 2 gemäß IFRS9 stieg um ca. 40% auf 1,8%, was einerseits auf Covid-19 bedingte makroökonomische Anpassungen im IFRS 9-Modell zurückzuführen ist und anderseits mittels eines Portfolioscreenings qualitativ überprüft wurde.

Die Entwicklung der notleidenden Bruttokundenforderungen (NPE) wird durch die in CSEE eingeführten Moratorien beeinflusst, da sie potentielle Zahlungsausfälle betroffener Forderungen vorübergehend verhindern. 15% des gesamten Exposures der Addiko Gruppe befinden sich derzeit in Moratorien, wobei über 90% des kreditrisikobehafteten Portfolios keinen Zahlungsverzug aufweisen.

Die CET1 Ratio hat sich deutlich auf 19,0% verbessert (18,2% IFRS 9 fully-loaded), unterstützt durch eine operative Reduktion der risikogewichteten Aktiva (RWAs) sowie durch regulatorische Änderungen. Die zuvor vorgeschlagene Dividende für das Jahr 2019 bleibt von der aktuellen Kapitalquote abgezogen.

Der Vorstand der Addiko Bank AG bleibt seinem kommunizierten Dividendenvorschlag verbunden, wobei der Zeitpunkt der Ausschüttung von der Aufhebung der kürzlich eingeführten regulatorischen Maßnahmen abhängt. Die verschobene Hauptversammlung findet im vierten Quartal 2020 statt.

Für das zweite Halbjahr 2020 erwartet die Addiko Gruppe eine geringere Neugeschäftsaktivität, was hauptsächlich auf höhere Arbeitslosenquoten, einen Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung und eine reduzierte Finanzierungsnachfrage zurückzuführen ist. Dies wird sich auch auf das Nettobankergebnis auswirken. Die Risikokosten für das zweite Halbjahr 2020 hängen letztendlich von der Länge und der Schwere der Krise im Zusammenhang mit Covid-19 ab.
Für das Gesamtjahr 2020 rechnet der Konzern mit Bruttokundenforderungen in Höhe von rund EUR 3,5 Mrd., einem Nettobankergebnis von 7-10% unter dem Niveau des Vorjahres, betrieblichen Aufwendungen unter EUR 175 Mio., Kreditrisikokosten auf finanzielle Vermögenswerte zwischen 1,1% und 2,2% auf durchschnittliche Kredite und Forderungen an Kunden und einer CET1 Ratio von über 19% unter Anwendung der CRR Übergangsbestimmungen (nach Abzug der für 2019 vorgeschlagenen Dividende).

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Die Earnings Release für das 1. Halbjahr 2020 (1H20) kann unter folgenden Link heruntergeladen werden: www.addiko.com/de/finanzberichte/.

Auf der Investor-Relations-Website der Addiko Gruppe https://www.addiko.com/de/investor-relations/ finden sich weitere Informationen, darunter auch Finanz- und sonstige Informationen für Investoren

Kontakt
Edgar Flaggl
Head of Investor Relations & Group Corporate Development
investor.relations@addiko.com

Über Addiko Gruppe
Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit Sitz in Wien (Österreich), die an der Wiener Börse notiert und von der österreichischen Finanzmarktaufsicht als konzessioniertes Kreditinstitut beaufsichtigt wird, sowie sechs Tochterbanken, die in fünf CSEE-Ländern registriert, konzessioniert und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina (zwei Banken), Serbien und Montenegro. Die Addiko Gruppe hat über ihre sechs Tochterbanken zum 30. Juni 2020 rund 0,8 Millionen Kunden in CSEE und nutzt ein gut verteiltes Netzwerk von 176 Filialen und modernen digitalen Bankkanälen. Die Addiko Bank AG betreut ihre Tochterbanken mittels konzernweiter Strategien, Richtlinien und Kontrollen und verwaltet die Liquiditätsreserve der Addiko Gruppe.
Die Addiko Gruppe positionierte sich neu als spezialisierter Bankkonzern für Konsumenten- und Kleine und Mittelunternehmen (SME) mit dem Schwerpunkt auf dem Ausbau des Konsumenten- und SME Kreditgeschäfts sowie des Zahlungsverkehrs ("Focus Bereiche"). In diesem Bereich bietet Addiko Gruppe unbesicherte Kreditprodukte für Konsumenten sowie Betriebsmittelkredite für ihre SME Kunden an, und finanziert sich überwiegend über Privatkundeneinlagen. Das Hypothekengeschäft der Addiko Gruppe, das Kreditgeschäft im öffentlichen Sektor sowie Finanzierungen für Großkunden ("Non-Focus Bereiche") werden im Laufe der Zeit schrittweise reduziert, wodurch Liquidität und Kapital für das schrittweise Wachstum im Konsumenten und SME-Kreditgeschäft bereitgestellt werden.

(Ende)

Aussender: Addiko Bank AG
Wipplingerstraße 34 / 4.OG
1010 Wien
Österreich
Ansprechpartner: Addiko Investor Relations Team
Tel.: +43 (0) 50232 2070
E-Mail: investor.relations@addiko.com
Website: www.addiko.com
ISIN(s): AT000ADDIKO0 (Aktie)
Börse(n): Wiener Börse (Amtlicher Handel)
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