Neues US-Luftschiff trägt mittelschwere Lasten
Z1 von AT2 Aerospace gelingt Landung auf jedem Untergrund durch ein Luftkissensystem
![]() |
Z1 kann jeden Ort der Welt ansteuern (Bild: AT2 Aerospace) |
Santa Clarita (pte001/17.03.2025/06:00)
Das Luftschiff Z1 von AT2 Aerospace soll mit einer Kombination aus elektrisch angetriebenen Propellern und Heliumauftrieb Menschen und Güter effizient über lange Strecken befördern. Es wird nicht nur die entlegensten Ziele der Welt erreichen, sondern dank seines Luftkissenfahrwerks auch überall landen können, sogar auf dem Wasser. Der vom gleichnamigen Unternehmen - einer Ausgründung aus dem Rüstungskonzern Lockheed Martin - entwickelte Frachter trägt Lasten bis zu 23,5 Tonnen. Das reicht etwa für den oft schwierigen Transport von Flügeln für Windgeneratoren mit einer Leistung von bis zu fünf Megawatt.
Frachtraum plus Passagier-Gondel
Lockheed Martin begann vor zwei Jahrzehnten mit der Entwicklung eines Fracht-Luftschiffs, doch erzielte keinen Durchbruch. Deshalb verkaufte das Unternehmen 2023 das Projekt an AT2 Aerospace, das den Frachter nun zur Serienreife bringen will. Z1 ist 87 Meter lang und hat drei Flügel, die einen Teil des Auftriebs übernehmen. Der Frachtraum und die Gondel für 19 Passagiere befinden sich an der Unterseite, wie es bei Luftschiffen üblich ist.
Das Luftkissen-Landesystem stellt sicher, dass der Z1 problemlos in entlegenen Gebieten aufsetzen kann. Im Gegensatz dazu benötigen herkömmliche Luftschiffe zumindest einen festen Ankerpunkt am Landeplatz. Z1 schmiegt sich dagegen durch Unterdruck, den das Landesystem erzeugt, an den Landeplatz. Das bedeutet, dass Logistikunternehmen die Vorlaufkosten für traditionelle Verkehrsinfrastruktur wie Landebahnen, Straßen und Schienenwege einsparen können, wenn sie Fracht zu und von entlegenen Standorten wie arktischen Bergwerken, Öl- und Gasbetrieben transportieren.
Um zu landen, wird ein Teil des Heliums in Drucktanks an Bord gepresst. Dadurch sinkt der Auftrieb, sodass Z1 in den Sinkflug geht. Die Motoren beziehen ihren Strom aus Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff betrieben werden. Eine Tankfüllung reicht für 2600 Kilometer. Wann das Luftschiff erstmals abhebt, ist noch offen.
Französische Rivalen
Z1 muss allerdings mit Konkurrenz aus Frankreich rechnen: Flying Whales will sein Luftschiff 2027 starten lassen. Es wird von 32 Elektromotoren angetrieben, die das britische Unternehmen Evolito entwickelt hat. Das LCA60T ist 200 Meter lang und ist für den Transport von Lasten von bis zu 60 Tonnen ausgelegt. 2027 soll es zum ersten Mal abheben.
In Krausnick im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald wiederum sollte einst das größte Frachtluftschiff der Welt gebaut werden und bis zu 160 Tonnen Fracht befördern können, was für Bauteile von Windgeneratoren ausgereicht hätte. Doch 2002 musste das Unternehmens Insolvenz anmelden, von der es sich nicht mehr erholte. Jetzt genießen in der einstigen riesigen Montagehalle Badegäste die künstliche tropische Badewelt Tropical Islands.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |