pts20220819012 Politik/Recht, Umwelt/Energie

Oberösterreich darf nicht in die klimapolitische Steinzeit abdriften!

Nur rascher Ausbau von Erneuerbaren kann Versorgungssicherheit leisten und Strompreise dämpfen


St. Pölten (pts012/19.08.2022/11:30)

Landeshauptmann Stelzer hat laut über eine neue Bewilligung von Kohlekraftwerken in Oberösterreich nachgedacht und sich in dem Zusammenhang gegen die Windkraft in Oberösterreich ausgesprochen. "Oberösterreich darf nicht in die klimapolitische Steinzeit abdriften! Neue Kohlekraftwerte errichten zu wollen, aber Windkraft auf Hügelketten abzulehnen, ist ein klimapolitischer Irrweg", so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und fordert das hohe, noch ungenutzte Potential der Windkraft in Oberösterreich rasch zu nutzen.

In der Kleinen Zeitung hat sich LH Stelzer für die Bewilligung eines neuen Kohlekraftwerkes am Standort Riedersbach ausgesprochen und wurde dabei auch auf das hohe Windkraftpotential in Oberösterreich angesprochen. Dabei hat er abgelehnt, Windkraft auf Hügelketten oder Bergrücken zu errichten. Ebenso sprach er sich gegen die Nutzung der PV auf Freiflächen aus.

Klimapolitischer Irrweg

"Mit dieser Energiepolitik wird Oberösterreich zum klimapolitischen Geisterfahrer", so Stefan Moidl. "Nur ein starker Ausbau erneuerbarer Energien kann Versorgungssicherheit leisten und bei den Strompreisen preisdämpfend wirken", erklärt Moidl: "Die Energiewende ist unsere Lebensversicherung. Oberösterreich hat die Kompetenzen für die Umsetzung und muss diese, für eine positive Zukunft, nutzen und rasch handeln."

Große Potentiale der Windkraft in OÖ

Oberösterreich war ein Pionierland der Windkraftnutzung. Die ersten Windparks in Österreich sind in diesem Bundesland von engagierten Bürgern errichtet worden. Mit dem Windpark Munderfing, ein Windpark auf einer "Hügelkette", hat Oberösterreich auch einen Windpark den sogar die Gemeinde selbst betreibt. Der Windpark und die Gemeindepolitik hat damit auch massiven Rückhalt in der Bevölkerung. Mit 400 Windrädern und einer Stromerzeugungskapazität von rund 6 TWh im Jahr hat Oberösterreich im österreichischen Vergleich ein hohes Windkraftpotential. Schon mit nur 200 Windrädern, der Hälfte des Windpotentials, können alle fossilen Heizungen der oberösterreichischen Haushalte auf sauberen Strom umgestellt und alle oberösterreichischen Haushalte mit Windstrom versorgt werden.

OÖ in der Defensive beim Klimaschutz

Oberösterreich weist im österreichweiten Vergleich einen hohen Energieverbrauch auf, welcher in den letzten 30 Jahren um mehr als 50 % gestiegen ist. Der Anteil erneuerbarer Energie am Energieverbrauch macht nur 30 % aus, das ist der zweitniedrigste Wert aller Bundesländer (nach Wien mit 9 %). Beim Stromverbrauch ist der Anteil erneuerbarer Energie mit nur 68 % der drittniedrigste Wert im Bundesländervergleich, was deutlich unter dem Durchschnitt in Österreich von 75 % liegt. Noch 1996, als der erste Windpark in Oberösterreich errichtet wurde, exportierte Oberösterreich netto 3,7 TWh Strom. 2018 musste Oberösterreich hingegen bereits 2,9 TWh netto importieren, um die Stromversorgung sicherzustellen.

"Die Zeit der billigen Energieimporte ist vorbei. Der Ausbau der Windkraft ist einer der wenigen relevanten Lösungsansätze für die Versorgungssicherheit und gegen hohe Strompreise", erklärt Moidl und fordert die oberösterreichische Landespolitik auf, den oberösterreichischen Wirtschaftsstandort durch die heimische und günstige Windenergie abzusichern.

(Ende)
Aussender: IG Windkraft
Ansprechpartner: Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee
Tel.: +43 660 20 50 755
E-Mail: m.fliegenschnee@igwindkraft.at
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