Rückblick 24: TikTok gefährdet Jugendliche
Möglichkeiten und Begrenzungen Künstlicher Intelligenz und deren Regulierung viel diskutiert
TikTok: Fake News machen es zur gefährlichen Newsquelle (Bild: pixabay.com, Riki32) |
Wien (pte001/28.12.2024/10:30)
Soziale Medien und Künstliche Intelligenz (KI) haben Medienberichterstattung 2024 dominiert. Social Media standen im Fokus als wachsende Shopping-Kanäle, aber auch als süchtig machende Plattformen mit gravierenden psycho-sozialen Folgen für ihre zumeist junghen Nutzer. Über den zunehmenden Einsatz von KI und ihre Potenziale und Grenzen ist ebenfalls viel diskutiert worden.
TikTok für Verstöße gerügt
TikTok stand besonders in der Kritik. Forscher sehen ein großes Gefährungspotenzial für Jugendliche, prangern die Verbreitung von Fake News über Verhütung ebenso an wie dort übliche Frauenfeindlichkeit und die Ignoranz gegenüber Menschenrechtsverletzungen. Ein weiteres Problem: Das Portal wird als Nachrichtenquelle gerade für junge Menschen immer wichtiger.
Zugleich werden soziale Medien mehr und mehr zu digitalen Shopping-Zentren. Damit laufen sie sowohl Einkaufszentren als auch E-Commerce-Webseiten den Rang ab. Dabei spielen Influencer eine immer wichtigere Rolle für Online-Einkäufe. Mittlerweile sind reichweitenstarke YouTuber für viele Nutzer sogar wichtiger als persönliche Bekannte. Auch in Klassenzimmern wird fleißig gesurft. Digitale Medien an Schulen sind jedoch umstritten: US-Pädagogen plädieren für ein Handy-Verbot, während eine Medienforscherin dies für nicht zielführend hält.
Besonders beliebt bei Jugendlichen sind zudem Spiele auf dem Smartphone, auf dem Laptop und am PC. Kein Wunder, dass der globale Games-Markt auf Wachstumskurs ist. Zugleich haben die Gaming-Hersteller jedoch vermehrt unter Phishing-Attacken zu leiden und sind gezwungen, entsprechende wirksame Schutzvorkehrungen zu treffen.
KI: Möglichkeiten und Risiken
Welche Chancen, Risiken und Nebenwirkungen der wachsende Einsatz von KI im Arbeits- und Privatleben birgt, wurde 2024 ebenfalls debattiert in vielen Zusammenhängen berichtet. Positiv: KI kann strategische Entscheidungen treffen, ohne Mühe Prüfungsaufgaben lösen oder Menschen sogar in Umfragen ersetzen, wenn wir das wollen.
Negativ schlägt zubuche, dass KI-generierte Bilder oft realitätsfremd sind und die von ihr verfassten Texte nicht authentisch. Menschen lehnen ihre Geschichten ab, Filme und Bücher von KI gelten als fad und auch ihre Headlines können nicht überzeugen.
Regulierung bleibt fragwürdig
Auch auf anderen Spielfeldern ist die KI umstritten: KI-Bots infiltrieren leicht das Social Web und nicht zuletzt dank raffinierter KI-Methoden haben Fälschungen digitaler Dokumente im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 244 Prozent zugenommen. KI-Regulierung hilft allerdings nur bedingt gegen deren Missbrauch.
Forscherschelte gibt es aber nicht nur für diverse Einsätze von KI, sondern auch daran, dass Medien Ereignisse zu sehr zu Krisen aufbauschen, was wohl auch systemisch in der Jagd nach Online-Klicks begründet liegt und möglicherweise Populismus und gesellschaftlicher Spaltung Vorschub leistet.
Trotz digitaler Konkurrenz ist in Deutschland weiterhin der bereits 44-jährige Videotext sehr beliebt. Ein weiteres eher unzeitgemäßes Forschungsergebnis des abgelaufenen Medien-Jahres: Jeder dritte Fernseh-Werbespot im Land bewirbt noch immer ein klimaschädliches Produkt.
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