Smartphone-Ortung auf wenige Meter genau
Raffinierter Router von spanischen Wissenschaftlern könnte die Polizeiarbeit massiv erleichtern
Sendemast: Für die genaue Ortung genügt dieser künftig aus (Foto: Stefan Schweihofer, pixabay.com) |
Madrid (pte003/29.02.2024/06:10)
Forscher der spanischen Hochschulen Polytechnic und Carlos III haben den Prototyp eines neuen Routers entwickelt, mit dem sich der Standort eines Mobiltelefons auf wenige Meter genau bestimmen lässt. Bisher sind es im günstigsten Fall einige 100 Meter. Wird das Gerät in Serie gebaut, hat die Polizei ein weiteres wichtiges Hilfsmittel für die Fahndung von Verbrechern. Auch Rettungsdienste könnten es nutzen und, wenn es preiswert herzustellen ist, auch Eltern, die sich Sorgen um den Verbleib ihrer Kinder machen.
Extreme Genauigkeit
Bisher wird die Position eines Mobiltelefons ermittelt, indem die Sende- und Empfangsanlage identifiziert wird, an der das Telefon eingeloggt ist. Diese Genauigkeit entspricht dem halben Abstand zwischen zwei dieser Anlagen, kann also durchaus tausende Meter betragen. Ist das Telefon an drei verschiedenen Anlagen eingeloggt, lässt sich der Standort mit einem Verfahren namens Triangulation genauer ermitteln, aber längst nicht auf wenige Meter genau.
Die Forscher in Madrid kommen mit einer einzigen Mobilfunkantenne aus. Sie setzen zwei WLAN-Geräte und einen Ortungsalgorithmus ein. Ist das Telefon sieben Meter entfernt, schaffen sie damit eine Genauigkeit von drei Zentimetern. Bei größeren Entfernungen geht es um Meter. Das gelingt, weil die Sende- und Empfangsantenne die genaue Richtung "kennt", in der sich das gesuchte Telefon befindet. Dann sendet der Router mehrere Nachrichten an das Telefon, die dieses automatisch beantwortet. Gemessen wird die Laufzeit jeder dieser Nachrichten. Daraus lässt sich die Entfernung ermitteln. Außerdem bezieht der Router auch die etwa von Wänden reflektierten Funksignale in seine Berechnung ein.
Mit 5G geht es am besten
Am besten gelingt diese Ortung, wenn hohe Frequenzen genutzt werden wie beim Mobilfunkstandard 5G, der bereits in vielen Ländern großflächig verfügbar ist. Ursprünglich wollten die Wissenschaftler eigenen Angaben nach herausfinden, wo sich ein Mensch aufhält, der am Coronavirus erkrankt war, um die Seuchenvorsorge zu verbessern.
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