pte20240809021 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Social Media: Mehr britische Jugendliche sitzen Falschinfos auf

Children's Commissioner warnt mit erschreckendem Fake-News-Beispiel vor gravierenden Folgen


Soziale Medien liefern Kindern fatale Fake News (Bild: Children's Commissioner)
Soziale Medien liefern Kindern fatale Fake News (Bild: Children's Commissioner)

London (pte021/09.08.2024/13:30)

Britische Jugendliche laufen mit zunehmender Nutzung sozialer Medien Gefahr, Fehlinformationen vermehrt zu glauben, klagt Children's Commissioner, eine Regierungsorganisation, die die Rechte von Minderjährigen schützen will. Laut einer aktuellen Umfrage von Ofcom, der Regulierungsbehörde für den Kommunikationssektor in Großbritannien, sind sich 16- und 17-jährige Briten weniger sicher, ob sie zwischen echten und gefälschten Nachrichten unterscheiden können als noch im vorigen Jahr (75 gegenüber 82 Prozent). "Ist es da verwunderlich, dass Kinder bei der Fülle an Informationen, die ihnen zur Verfügung stehen, kaum noch unterscheiden können, was wahr und was gefälscht ist?" fragt Children's Commissioner.

News ohne Zusammenhang

Die Ofcom-Befragung ergab zudem, dass sich junge Menschen im Vereinigten Königreich immer mehr von traditionellen Medien wie Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen entfernen. Mit 48 Prozent schalten nur noch weniger als die Hälfte der 16- bis 24- Jährigen den Fernseher ein. "Die meisten ziehen es vor, ihre Nachrichten aus kurzen Videoinhalten auf Websites wie YouTube oder TikTok zu beziehen, die Informationen einfach, schnell und oft ohne den Kontext liefern, der in traditionelleren Nachrichtenberichten vermittelt wird", moniert Children's Comissioner,.

Als warnendes Beispiel für die Verbreitung von Fake News aus sozialen Medien mit gravierenden Folgen nennt die Organisation Fehlinformationen über den Anschlag in der britischen Küstenstadt Southport, bei dem drei Mädchen von einem Jugendlichen erstochen worden waren. Der Fall löste eine Spirale der Gewalt aus, mit Ausschreitungen und Plünderungen in britischen Städten. Viele dieser Ereignisse wurden durch falsche Online-Beschuldigungen über den Angreifer, seinen Hintergrund und seine Motive angeheizt. Dies geschah trotz der Versuche von Polizei und den lokalen Behörden, irreführenden Informationen zu korrigieren, die auf Social-Media-Websites wie X verbreitet und von prominenten Nutzern mit großer Anhängerschaft aktiv gefördert wurden.

Vorwurf an Eltern und Social-Media-Betreiber

"Die Anzahl der Kinder, die am Ende vorurteilsbehaftete Ansichten haben, ist so groß, weil die Betreiber der sozialen Medien und die Eltern nicht genug tun", zitiert Children's Commissioner einen 15-Jährigen, der anonym bleiben möchte. Technologieunternehmen, die es zulassen, dass diese gefälschten und oft schädlichen Informationen so wahllos verbreitet werden, müssten viel stärker zur Verantwortung gezogen werden.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|