Vertikale Fassadenbegrünung: Pflanzen an Fassaden für ein besseres Lokalklima in Städten
Berlin (ptp033/15.11.2023/15:44)
In Städten weicht die Natur der Besiedelung. Die enge Bebauung hat wiederum Auswirkungen auf das Lokalklima und die örtlichen Ökosysteme, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Um die negativen Folgen der Urbanisierung abzumildern, müssen zahlreiche Maßnahmen im Umwelt- und Klimaschutz ineinandergreifen. Hier liefert die vertikale Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen eine unterstützende Lösung, die ungenutzte Flächen in hängende Gärten der besonderen Art umwandelt.
Temperatur: Entstehung von Hitzeinseln in urbanen Umgebungen
Während die Anzahl und Dauer von Hitzeperioden zunimmt, treten sie in Metropolen und Kleinstädten umso heftiger auf. Im Jahresmittel sind Städte deutlich wärmer als ihre unbebaute, ländliche Umgebung. Dieser Umstand ist auf den Hitzeinseleffekt zurückzuführen. Die natürliche Abkühlung wird in dicht bebauten Gebieten beeinträchtigt, während Wärme länger gespeichert und abgegeben wird.
Zu den Faktoren, die zur Entstehung von Hitzeinseln beitragen, zählen unter anderem:
- Beeinträchtigte Verdunstung von Niederschlägen aufgrund von Versiegelung
- Ausbremsen von kühlenden Winden durch Gebäude
- Wärmespeicherung durch Baustoffe wie Asphalt, Beton und Metall
- Zusätzliche Wärmeerzeugung aufgrund von Verkehr, Heizungen und mehr
- Geringe Vegetation führt zu reduzierter Beschattung
In diesem Kontext hat eine vertikale Fassadenbegrünung das Potenzial, den genannten Faktoren entgegenzuwirken. Einerseits, weil Kletterpflanzen die Fassaden beschatten und so deren Aufheizung reduzieren. Andererseits schaffen sie Verdunstungsflächen, welche die Luft in der Umgebung abkühlen.
Luft: Bindung und Filterung von Schadstoffen
Erschwerend zum Hitzeinseleffekt kommt in Städten eine erhöhte Schadstoffkonzentration hinzu. In Verbindung mit steigenden Temperaturen führt schadstoffbelastete Luft zu einer geringeren Umwelt- und Lebensqualität. Kletterpflanzen wie Efeu, Waldreben und Blauregen tragen durch ihre Photosynthese dazu bei, Kohlendioxid zu filtern, Schadstoffe zu binden und neuen Sauerstoff zu produzieren. Dementsprechend leisten Gärten an den Außenwänden von Hochhäusern einen Beitrag zur Temperatursenkung sowie der Verbesserung der Luftqualität.
Unter die Vorteile einer vertikalen Fassadenbegrünung fällt letztlich auch, dass sie wichtigen Lebensraum für die städtische Tierwelt schafft. Weitere Informationen zu diesen Thema unter: https://www.baumpflege-und-garten.de/umweltschutz-naturschutz-technik/vertikale-fassadenbegruenung-garten-in-grosser-hoehe/
Systeme für eine vertikale Fassadenbegrünung an Hochhäusern
Abseits der ökologischen und klimatischen Vorzüge bereichert eine begrünte Fassade das Stadtbild um eine attraktive Grünfläche. Hinsichtlich der Umsetzung eröffnen sich zwei Optionen. Bei einem bodengebundenen System werden die Kletterpflanzen direkt im Boden an der Hauswand gepflanzt. Während einige Pflanzen wie Efeu keine Unterstützung beim Ranken benötigen, müssen für andere Arten Gitter, Stäbe oder Seile installiert werden. Die zweite Option für die vertikale Fassadenbegrünung an einem hohen Haus ist das wandgebundene System. Dabei wird das Substrat, welches für das Pflanzenwachstum notwendig ist, an der Fassade in einem entsprechenden Gefäß installiert.
Neben der gewünschten Pflanzenart fließen auch die baulichen Voraussetzungen vor Ort in die Auswahl eines Systems ein, welches anschließend mittels gerüstloser Höhenarbeiten montiert wird. Hinsichtlich Klimawandel bleibt festzuhalten, dass die nachhaltige Gestaltung von Fassadenflächen eine wichtige Rolle spielt und weiterhin spielen wird. Auf dem Weg zu klimafreundlicheren und lebenswerten Städten sind hängende Gärten eine Maßnahme, die in Zukunft an Bedeutung gewinnen könnte.
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