pte20230403003 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Viele US-Bürger verzichten auf Urlaubstage

Pew-Umfrage zeigt: Mehrheit hat Angst um Job und Karriere und will Kollegen nicht belasten


Sonnenuntergang: Verzicht auf Urlaub aus Angst vor Jobverlust (Foto: Stefan Schweihofer/pixabay.com)
Sonnenuntergang: Verzicht auf Urlaub aus Angst vor Jobverlust (Foto: Stefan Schweihofer/pixabay.com)

Washington (pte003/03.04.2023/06:10)

Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen in den USA verzichten auf einen Teil des ihnen zustehenden Jahresurlaubs, so eine Umfrage des Researchers Pew. Diejenigen, die nur einen Teil ihrer Urlaubstage nutzen, sagen, dass sie nicht so viel Erholung brauchen, machen sich dafür aber Sorgen um die Erledigung ihrer Aufgaben. Oder sie fühlen sich nicht wohl, wenn Kollegen ihre Last tragen müssen. Einige denken sogar, dass Urlaubszeit ihre Chancen auf Beförderungen beeinträchtigt oder sie ihren Job kosten könnte.

Selbst Indeed baut Stellen ab

Die Ängste scheinen nicht unbegründet, da es zunehmend Entlassungen und weniger Einstellungen gibt und Unternehmen Vergünstigungen für ihre Mitarbeiter kürzen. Selbst der international tätige US-Arbeitsplatzvermittler Indeed reduziert die Zahl seiner Mitarbeiter, weil sie "einfach zu groß für das ist, was vor uns liegt" - eine Ausrede, die von vielen Unternehmen verwendet wird, um die jüngsten Kürzungen zu rechtfertigen.

Die Zunahme der Arbeit im Home-Office hat auch dazu beigetragen, dass sich die Menschen weniger Zeit für Dinge außerhalb ihrer Arbeit nehmen, so Paaras Parker, Chief Human Resources Officer bei Paycor, ein Unternehmen, das Software zur Verwaltung von Arbeitskräften herstellt. Arzttermine zum Beispiel können jetzt virtuell oder schnell aus dem Home-Office erledigt werden, anstatt einen ganzen Urlaubstag zu verbrauchen.

Urlaub für Mehrheit relevant

Angestellte des privaten Sektors in den USA erhalten durchschnittlich 15 Urlaubstage pro Jahr, nachdem sie fünf Jahre lang gearbeitet haben. Nach zwei Jahrzehnten sind es 20 Tage, so das Bureau of Labor Statistics. Etwa 80 Prozent aller Angestellten des privaten Sektors in den USA bekommen laut Regierungsangaben bezahlten Urlaub. In der Pew-Umfrage, an der mehr als 5.900 Arbeitnehmer teilgenommen haben, sagt die Mehrheit, dass bezahlte Freizeit für sie "extrem" wichtig sei. Erst danach kämen arbeitgeberfinanzierte Krankenversicherungen, Rentenprogramme oder bezahlte Familien- oder Krankenurlaube.

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