pte20121030030 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Labormedizin: Innovationen läuten neue Ära ein

Neue Analysemethoden und Gewebsersatztherapien vielversprechend


Wien (pte030/30.10.2012/13:58) Anlässlich der vierten Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie http://oeglmkc.at haben heute, Dienstag, Experten über innovative Forschungserkenntnisse der Blutgerinnung, neue Gerinnungshemmer, die ein Labor-Monitoring überflüssig machen und Perspektiven der Gewebsersatztherapie informiert. Zusätzlich wurde die Massenspektrometrie - eine fortschrittliche Analysemethode zur exakten Messung von Medikamentenspiegeln - vorgestellt und mögliche Fehlerquellen bei Laboruntersuchungen erläutert.

Fehler bei Blutabnahme und Transport

"Häufig entstehen zweifelhafte und unbrauchbare Ergebnisse, weil der Zeitpunkt für die Blutabnahme falsch gewählt oder der Patient mangelhaft vorbereitet wurde. Hinzu kommt, dass rund 98 Prozent der Fehler nicht im Labor, sondern im präklinischen Bereich, sprich bei Abnahme und Transport des Blutes oder sonstigen Probenmaterials, entstehen", so Herbert Stekel, Leiter des Zentrallabors im AKH Linz http://linz.at , gegenüber pressetext. Deshalb sei es Aufgabe der Laborfachärzte, durch Schulungen und Hinweise zu verbessern.

Laut Walter-Michael Halbmayer, Facharzt für Labordiagnostik und Humangenetik, ermöglichen die neuen Gerinnungshemmer - auch Antikoagulanzien genannt - einen Paradigmenwechsel, da sie anstatt intravenös, oral eingenommen werden, um den Gerinnungsvorgang bei Erkrankungen wie Thrombosen, Lungeninfarkten zu blockieren oder einem Schlaganfall bei Herzrhythmusstörungen vorzubeugen. Darüber hinaus werden diese Antikoagulanzien nicht auf Basis eines Labor-Monitorings, sondern je nach klinischer Grunderkrankung ärztlich verordnet.

Bessere Dosierung durch Massenspektrometrie

Mithilfe der Massenspektrometrie ist eine im Vergleich zu anderen Testverfahren präzisere Messung von Medikamentenspiegeln möglich, durch die eine Über- und Unterdosierung vermieden werden kann. Dadurch wird nicht nur die Wirkung eines Medikamentes - vor allem in Interaktion mit anderen Arzneimitteln - optimiert, sondern auch das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen verringert. Diese Untersuchungsmethode nimmt bereits bei Screenings von Neugeborenen und bei der Analyse von Hormonen im Bereich der Endokrinologie eine zentrale Rolle ein.

Walter Krugluger, Leiter des Instituts für Labormedizin im SMZ Ost http://wienkav.at , zufolge werden dem Patienten im Rahmen der Gewebsersatztherapie eigene Zellen entnommen, in Kulturen vermehrt und wieder verabreicht. Dieses besondere Verfahren - auch Tissue Engineering genannt - könnte in wenigen Jahren die Reparatur des Bandscheibenkernes bei Patienten ermöglichen. Da aus körpereigenen Stammzellen fast alle Gewebe und Organe regenerierbar sind, arbeiten die Wissenschafter daran, funktionsfähige Gewebe nachzubilden, um Gewebeschäden beheben zu können.

Fotos zu Veranstaltung stehen unter http://fotodienst.pressetext.com/album/3108 zum Download zur Verfügung.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Carolina Schmolmüller
Tel.: +43-1-81140-319
E-Mail: schmolmueller@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|